Fleisch bringts

„Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht.“ (George Bernard Shaw).

So oder so ähnlich hätte das Zitat einer Studentin der FH-Vorarlberg sein können als ich sie gefragt habe warum sie sich gerade das Thema „Fleisch“, besser gesagt die Werbung „Fleisch bringts“, für ihren Adbuster ausgesucht hat.

Doch es steckt mehr als nur ein, schon oft verwendetes, Zitat hinter der Sache.

 

 

M.H erzählte im Gespräch mit mir ausführlich über Ihre Beweggründe und ihren Adbusters.

Sie hat das Thema deshalb gewählt da sie die Werbung des AMA-Marketings schon immer aufgeregt hat. „Es ist irgendwie so gegen Vegetarier gerichtet – für mich wirkt es als ob derjenige der kein Fleisch isst, doof ist“, so M. Sie gibt stark zu bedenkten wie man Tiere teilweise behandelt. Vor allem die Schweine, die in kleinen LKW’s aneinder gepfercht transportiert werden. Hält man sich diese Tatsachen vor Augen ist diese Werbung ein absoluter Witz.

Die Problematik in diesem Thema sieht M. darin, dass diese Werbung Menschen zum Fleischverzehr animiert. Sie ist zwar der Meinung, dass Fleisch zweifels ohne gesund ist, jedoch nur in Maßen. Ein bis zwei mal die Woche sei in Ordnung, aber jeden Tag Fleisch essen ist abnormal. Durch „Fleisch bringts“ haben die Menschen kein schlechtes Gewissen mehr, wenn sie jeden Tag ihrem Körper Fleisch zuführen, da es ja laut Werbung super ist. Des Weiteren achtet so gut wie keiner darauf, wie die Tiere gehalten, beziehungsweise geschlachtet werden. Teilweise kann man hier ja von Tierquälerei sprechen.

Auf die Frage ob sie findet dass sie als Gestalterin einen Teil zur Verbesserung beziehungsweise zur Veränderung dieser Problematik beitragen kann antwortete sie: „Ehrlich gesagt, glaube ich, dass ich zur Verbesserung dieser Problematik eventuell beitragen kann, aber ob ich auch eine Veränderung bewirken kann steht in den Sternen. Ich wäre schon froh, wenn ich nur ein paar Menschen wachrütteln könnte durch meinen Adbuster. Sie sollten sich zumindest Gedanken über ihren Fleischkonsum machen.“

M. war Teammitlied einer drei köpfigen Gruppe die dieses Plakat gestaltet hat. Sie haben sich  für eine Schockkampagen entschieden, da sie denken, dass sie mehr Aufmerksamkeit erregt. Die Menschen werden geschockt. Dieser Schockeffekt war ein wichtiger Aspekt ihrer Gestaltung. Sie wollen erreichen das die Rezipienten die Bilder nicht mehr aus dem Kopf kriegen und dadurch zum Nachdenken angeregt bzw. gezwungen werden.

Die Gruppe hat sich vor der Gestaltung eingehend mit dem Thema Fleisch, Tierhaltung, Tiertransport etc. beschäftigt und informationen gesammelt. Als sie sich einig waren welche Art von Kampagne sie gestalten wollen haben sie einige Entwürfe gemacht. Das entgültige Ergebnis sieht man hier.

M. ist der Meinung, dass das Plakat aussagekräftiger als ein Artikel im Web ist, da dieser von den wenigsten wirklich gelesen wird. Sie sagt, dass die Menschen einfach uninteressiert sind. Nur durch direkte Konfrontation wird auch etwas passieren. Die Beste Lösung, so M., wäre eine Kombination aus dem Adbuster und einem Web Artikel.

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