Plastic Planet

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Plastikeimer, Plastikteller, Plastikbecher, von klein auf sind wird von Gegenständen aus Plastik umgeben und nehmen diese für selbstverständlich, manchmal ist es praktisch unsichtbar. Sucht man heutzutage vom Menschen unberührte Natur, so gibt es diese kaum mehr. Beinahe alles hat der Mensch bereits in den unterschiedlichsten Formen in Besitz genommen. Kaum vorstellbar, dass es eine Zeit vor dem Plastik gab, in der Zahnbürsten aus Holz und Kleidung aus Naturfasern bestand.

1907 entwickelte Leo Hendrik van Baekeland den ersten Massenkunststoff - Bakelit. Von da an ist Plastik nicht nur tagtäglich an allen Ecken zu sehen, sondern auch ein Teil unseres Jahrhunderts geworden- kurz: wir leben im Plastikzeitalter. 60 Millionen Tonnen Plastik werden jährlich in Europa produziert, was etwa 25% der weltweiten Produktion sind. Plastik ist dabei der Überbegriff für verschiedene chemische Substanzen. Es bringt neben seiner Leichtigkeit und Unzerbrechlichkeit jedoch nicht nur positive Eigenschaften mit sich.

Plastik ist zwar nicht gesundheitsschädlich, solange sich die Stoffe nicht lösen. Allerdings zerfällt es im Laufe der Zeit, aufgrund von Hitze, Abrieb etc. und somit kann man Plastik überall finden, selbst in der Nahrungskette. Das Problem von Plastik ist, dass es sehr langsam zerfällt, und daher lange genügend Zeit hat, seine Problemstoffe an die Umwelt abzugeben. So dringt es in die einzelnen ökologischen Kreisläufe ein.

Die meisten Leute wissen, dass Plastik nicht wirklich gesund ist, bzw. umwelt- und gesundheitsschädlich, doch diese Tatsache wird von den meisten Menschen einfach ignoriert. Plastik findet nicht nur im Alltag sondern auch in den unterschiedlichsten Bereichen der Schönheitschirurgie seine Verwendung- die klassischen Brustimplantate sind dabei wahrscheinlich am bekanntesten.

Dem Plastikkonsumenten sind die Folgen des Stoffes meist nicht bewusst, da sich der Zerfallsprozess von Plastik über Jahre hinzieht – er ist somit nicht auf den ersten Blick erkennbar. Auch in der Herstellung ergeben sich viele Probleme. Ein Beispiel: Porto Marghera. Hier starben auffallend viele Menschen an Krebs, die in einer Fabrik arbeiteten, in der PVC hergestellt wurde. Unzählige wurden krank. Gabriele Bortolozzo, der aufgrund von einer Vinylchloridveriftung am sogenannten Reno-Sydrom litt, setzte sich damals für die Mitarbeiter ein, da ihm auffiel dass zwischen Krankheitsfällen und der verrichteten Arbeit ein Zusammenhang bestehen muss. Er gründete eine Gewerkschaft für „Gesundheit am Arbeitsplatz“ und veröffentlichte eine von ihm durchgeführte Untersuchung über Todesfälle und Erkrankungen an seinem Arbeitspatz. Seine Mitarbeiter und Auftraggeber distanzierten sich von ihm- gekündigt werden konnte er nicht, da dies nur als eine Zustimmung seiner Vermutungen gelten würde. Nach der Veröffentlichung  wurde nicht nur bestätigt, dass die Arbeit mit PVC gesundheitsgefährdend ist, sondern auch, dass die Auftraggeber davon wussten, allerdings keine Gesundheitsvorkehrungen vornahmen. Ein paar Jahre später wird man Anhaltspunkte dafür entdecken, dass PVC damals wie heute, permanent in die Umwelt migriert.