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"Summ' mir das Lied vom Tod"

CC-by-sa ethify.org & literature

Seit mittlerweile über 20 Jahren bereitet die Zukunft der Bienen der Menschheit große Sorgen. In den Neunzigerjahren kam es zum weltweiten Massensterben zahlreicher Bienenvölker deren Ursachen bis heute umstritten sind. Das von den Chemiekonzernen durchgeführte „Bienen-Monitoring“ gibt der im Jahre 1977 eingeschleppten Varroa-Milbe die Hauptschuld. Sie befällt ganze Bienenvölker, nistet sich in den Maden ein und ernährt sich von dem Futtersaft, der eigentlich für die Maden bestimmt wäre. Die ungenügende Menge an Futtersaft äußert sich bei der geschlüpften Biene in Form von unvollständiger DNA und verstümmelten Gliedmaßen. Der Schaden, den die Varroa-Milbe anrichtet, ist somit die Schädigung der Brut und das Heranwachsen der neuen Generation.
Selbstverständlich seien der Klimawandel, Mobilfunknetze, der Anbau von Monokulturen und Schädlinge ebenfalls nicht unschuldig, die Milbe hingegen sei jedoch der Auslöser für das Massensterben.
Der ca. einstündige Dokumentarfilm „Summ’ mir das Lied vom Tod“ von der NuoViso Filmproduktion behandelt diese Thematik, indem er diversen Beteiligten in Deutschland, sowohl örtlichen Imkern als auch Politikern des Umwelt-, Natur und Verbraucherschutzes, Gehör schenkt.
Wenn man den Imkern glauben schenkt, haben sie die Varroa-Milbe zwar noch nicht ausgerottet, aber in den Griff bekommen. Sie führen nämlich jeden Herbst, also vor Beginn des Winters, eine Maßnahme zum Schutz der Brut durch, die soviele Milben wie möglich abtötet. Mithilfe von Ameisensäure bzw. Oxalsäure wird im Bienenstock ein saures Milieu hergestellt, indem die Biene überleben kann, die Milbe jedoch daran verendet. Sollte nämlich während des Winters die Varroa-Milbe die Brut befallen, sei laut den Imkermeistern das Bienenvolk dem Tod geweiht.
Die Folgen des Bienensterbens sind ebenso dramatisch wie schockierend, denn 80% aller Nutzpflanzen werden von den Bienen bestäubt, so Professor Dr. Hubert Weiger -  Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Ein Landwirt erntet somit einen Bruchteil seiner ursprünglichen Ernte, sollte die Biene wahrhaftig aussterben.
Im Jahre 2006 gab es zahlreiche Demonstrationen von Imkerfamilien, die sich in einer existentiellen Krise befanden bzw. immer noch befinden. „Stirbt die Biene, stirbt der Mensch“ und viele weitere besorgniserregende Worte finden sich auf den Plakaten der Demonstranten. Alle geben sie den Chemiekonzernen, die aus Profitgier in der Landwirtschaft eingesetzte Saatgut-Beizen herstellen, die Schuld am Massentod der Bienenvölker. Die Proteste stützen sich teils auch auf das berühmte Zitat Albert Einsteins zu diesem Thema: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“
Ein kleiner Fortschritt stellt jedoch das im Jahre 2013 von der EU eingeführte Verbot bzw. die Einschränkung bestimmter Insektizide bzw. Pestizide dar. Wenngleich das zwar noch lange nicht die Rettung der Bienenvölker und somit auch der Zukunft der Menschheit ist, ist es dennoch ein Schritt in die richtige Richtung. Nichtsdestotrotz, erinnert dieser Dokumentarfilm daran, den Berichterstattungen der Medien kritisch gegenüberzustehen und sie zu hinterfragen.


Wer sich für das Verbot von Pestiziden interessiert bzw. sich genauer darüber informieren möchte, findet auf dieser Internetseite weitere Informationen:

https://netzfrauen.org/2013/04/29/bienen-schutz-wir-fordern-verbot-von-p...

Hier die vollständige Dokumentation „Summ’ mir das Lied vom Tod“:

https://www.youtube.com/watch?v=n0ySVMcxLac

 

verfasst von Anna Salcher

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