Green Filmmaking - Ein Plädoyer für nachhaltige Filmproduktionen

CC-by-sa ethify.org & flaneuse

Dieser Eintrag entstand im Zuge der LV Humanökologie geleitet von FH Dozent: DI Dr. Roland Alton
Autorin: Katharina Koutnik // Intermedia Master, Sommersemester 2017


Der Kurzfilm bietet vielen Studenten der Mediengestaltung sowie generell allen Filmschaffenden die Möglichkeit erste Fußspuren in der Filmbranche zu hinterlassen aber welche (ökologischen) Fußspuren hinterlässt die Produktion eines Filmes in unserer Welt? Welche Maßnahmen kann man setzen um nicht nur vor der Kamera, sondern auch dahinter für einen nachhaltigeren Umgang mit unseren Ressourcen einzustehen und wo liegen die größten CO2-Einsparungspotentiale?

Filmproduktionen sind ziemliche Energieschleudern. Um die beiden Themenbereiche, Film und Nachhaltigkeit, zu einen hat sich in den letzten Jahren das Schlagwort Green Filmmaking etabliert. Darunter verstehen sich Initiativen, deren gemeinsames Ziel es ist, die Umweltbelastungen während einer Filmproduktion zu minimieren. Die relevanten Bereiche für Nachhaltigkeit und Umweltschutz beim Film sind: Energie und Treibstoff, (Sonder-) Müll, Catering, Papier, Kosmetik und die Öko- und CO2-Bilanzierung einer Filmproduktion.

Der größte Verbrauch an Ressourcen bei einer Filmproduktion fällt bei den Dreharbeiten selbst an. Besonders der Bedarf für Catering und Transport schlägt sich in dieser Phase nieder und besitzt immenses CO2-Einsparungspotential durch eine „Green Production“. Außerdem werden sich immer mehr Filmschaffende ihrer gesellschaftlichen Vorbildwirkung bewusst und wollen nicht nur vor der Kamera für „grüne Themen“ einstehen. Neue Technologien und Tools helfen nicht nur Kosten einzusparen und das Thema „Green Filmmaking“ entwickelt sich immer mehr vom Image- und Standortvorteil zum Pflichtbaustein.

Die großen (oben genannten) Posten von Energie, Treibstoff, Müll und Catering können zum Teil bereits durch einfache Schritte gelöst werden. Der Einsatz von energiesparender Lichttechnik am Set (Die Technik von LED-Leuchten wird immer besser) und das Einstellen einer lokalen Crew spart nicht nur Geld für Unterkünfte sondern auch lange Anreisen und Transportwege. Anstatt für die Konstruktionen von Film-Sets MDF Platten zu verwendet, sollte man auf die Verwendung von recyclebaren Holz setzen und wenn möglich alte Props und Sets wiederverwenden.

Beim Catering auf lokales und saisonales Essen zu schauen hilft nicht nur die Öko-Bilanz zu verbessern, sondern ein gutes, ausgewogenes, biologisches Catering besitzt auch das Potential die gesamte Crew glücklich zu machen. Ein weiterer Punkt der dem Catering zuzuordnen ist, ist der enorme Verbrauch an Plastik in Form von Wasserflaschen und Bechern. Hier alternative Lösungen anzubieten, bedingt aber auch die Motivation aller Mitglieder, diese anzunehmen, wie zum Beispiel eigene wiederverwendbare Trinkgefäße mitzubringen. 

Eine Antwort der Filmindustrie auf die Frage nach nachhaltigeren Produktion ist die Einführung einer neuen Position beim Film: die des Eco-Managers. Nachhaltigkeit zu maximieren und zuvor zu messen erfordert Wissen und Organisation und hierfür braucht es eine spezifische Personen oder ein Team. Für kleinere Produktionen, wie die eines Kurzfilmes kann diese Aufgaben die Personen übernehmen, die verantwortlich für die Organisation der Produktion ist, auch die Aufgabenbereiche eines Eco-Managers übernehmen. Da dies noch eine recht neue Entwicklung ist kann man sich hier auch große Vorteile am Arbeitsmarkt verschaffen und seinen eigenen Wert für eine Produktionsfirma steigern. Auch Ausbildungsstätten für Filmproduktionen sind hier in die Pflicht zu nehmen, ihre Studenten mit dem nötigen Know-How auszustatten. Ein weiterer Lösungsansatz, der in vielen Varianten existiert ist der der Förderungen für „grüne Filme“. Hierbei werden nur Filme gefördert, die nachweislich nachhaltig produziert wurden.

Ganz nach dem Motto: “Making movies without making a mess!“ 
(http://greenfilmshooting.net/blog/de/)

 

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Quellenverzeichnis

Özdemirci, Ekin Gündüz (2016): Greening the Screen: An Environmental Challenge, Beykent University/Istanbul, Received: 8 October 2015; Accepted: 3 January 2016; Published: 3 June 2016.

URL: http://greenfilmshooting.net/blog/de/, Zugriff am 10.12.2017.

URL: http://www.greenfilminitiative.de, Zugriff am 10.12.2017.

URL: http://www.weilandfilm.de/de/start/was-bedeutet-gruene-filmproduktion.html, Zugriff am 24.11.2017.

Victory, Jonathan (2015): Green Shoots: Environmental Sustainability and Contemporary Film Production, Studies in Arts and Humanities, Ireland, Vol. 1/Issue 1.

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