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Wasser ist kein Menschenrecht!

Nestle_CEO
Wassermarken

Blogbeitrag im Zuge der Vorlesung Humanökologie (Autorin: Elisabeth Summer)


Wenn ich nicht arbeite, dann reise ich… und am liebsten nach Asien! :)

Mal für dreieinhalb Wochen im Vietnam, über einen Monat in Myanmar oder auch nur kurz für 2 Wochen in Nepal oder Thailand, durfte ich die schönen Flecken der Erde entdecken. Es gab nicht vieles das ich bei meinen Reisen vermisste…
…in ruhigen Zeiten meine Familie
…bei spannenden Erlebnissen meine Freunde
…in unruhigen Nächten mein eigenes Bett

Doch eines habe ich IMMER vermisst..
…das gute Fraxner* Bergwasser aus der Leitung :)

Vor einigen Jahren kam eine Dokumentation über die Abfüllung von Wasser in Flaschen, und wie dadurch die Länder ausgebeutet werden. Die Politiker, der natürlich meist armen Länder, verkaufen bzw. vergeben das Wasserrecht den reichen Konzernen für ein Taschengeld in den eigenen Sack. Allen voran Nestle! Besonders in den Teilen Afrikas haben die Menschen meist selber kaum was zu trinken und schon gar kein sauberes Wasser. Doch Nestle „stiehlt“ ihnen das Wasser und verkauft es so teuer, dass sie es sich nicht leisten können. Wie ORF auch berichtet:

"Seit 13 Jahren vertreibt das Unternehmen „Nestle Pure Life“ in Plastikflaschen gefülltes Grundwasser - künstlich mit Mineralien und Salzen angereichert. Das Produkt ist ein wahrer Erfolgsgarant. Es findet vor allem in Entwicklungsländern breiten Absatz - nicht zuletzt weil es dort oft an sauberen Trinkwasserzugängen mangelt.

„Bottled Life“
Und genau dafür machen viele Kritiker Nestle selbst verantwortlich, wie etwa die Schweizer Filmemacher Res Gehringer und Urs Schnellder. In ihrem 2012 erschienenen Dokumentarfilm „Bottled Life“ werfen sie dem Unternehmen vor, das Grundrecht auf sauberes Trinkwasser zu verletzen, um Profite zu lukrieren. Es pumpe Grundwasser in Pakistan ab, um es in Flaschen zu füllen und teuer als „Nestle Pure Life“ an die Bevölkerung zu verkaufen.

Die Film zeigt ein Dorf in Pakistan, in dem die Menschen keinen Zugang zu Wasser haben. „Unseren Kindern zeigen wir das dreckige Wasser nicht“, klagt eine Bewohnerin, „dann würden sie es nicht trinken“. Während das Grundwasser des Dorfes seit Jahren sinke, pumpe Nestle aus dem örtlichen Tiefbrunnen Wasser. Laut „Handelsblatt“ haben auch in den USA Anwohner gegen Abfüllwerke von Nestle geklagt, weil der Grundwasserspiegel gesunken sei." {ORF}

Doch auch die Huffington Post beschäftigte sich mit dem "dreckigen Geschäft" und macht es mit Zahlen greifbarer:

"Für das "Quellwasser“ verwendet Nestlé das Oberflächenwasser der Schneeschmelze und pumpt dieses ab. 500.000 Tonnen Wasser entnimmt der Konzern und zahlt dafür eine Gebühr von gerade mal 200 Dollar - die Wasserflaschen erlösen am Ende über 100 Millionen Dollar." {HuffingtonPost}

Die Liste der Artikel über die Wassergeschäfte von Nestle sind endlos lange, hier möchte ich aber gerne noch einen wichtigen anführen, die "Netz für Frauen" haben einen sehr ausführlich und fundierten Beitrag mit dem Titel "Trotz Dürre-Katastrophe – Nestlé pumpt 50.000 Liter pro Stunde Wasser aus Äthiopiens Boden und baut die Milchwirtschaft aus" gebracht. {Netz für Frauen} Der am Ende auch viele weitere Quellen enthält um das Thema noch weiter zu vertiefen.

 

Nachdem ich diesen Film gesehen und die Beiträge gelesen hatte, war ich zwar erschrocken, wie extrem die Zustände sind, jedoch habe ich nicht weiter darauf geachtet. Erst als ich daraufhin wieder eine Reise nach Asien antrat und das erste Mal Wasser im Supermarkt kaufen ging, wurde mir das volle Ausmaß des Nestle Wasserhandels bewusst. 10 verschiedene „Marken“ Wasser im Supermarkt, aber nur eines kam nicht von Nestle. Von da an war es mein großes Ziel, kein Nestle Wasser mehr zu kaufen oder zu konsumieren!!
Klar, am Anfang kauft man noch aus Versehen Wasserflaschen, die anscheinend nicht von Nestle stammen… und Überraschung, sie wurden doch wieder von Nestle abgefüllt. Doch mit der Zeit kennt man die Untermarken und hat dann nur noch das Problem in den Restaurants und Straßenküchen, Nestle zu meiden.
Da musste man halt auch ab und zu ein „Local Bier“ trinken um das Nestle Wasser zu vermeiden :)

 


*Fraxern ist ein kleines Dorf in Vorarlberg (Nähe Klaus/Götzis) auf ca. 900 Höhenmeter mit knapp 700 Einwohnern und direktem Quellwasser aus den Bergen, welches für ihre Kirschen und Schnaps bekannt ist.

Quellen (verwendet am 24. Mai)
http://orf.at/stories/2279631/2279640/
https://www.huffingtonpost.de/2017/06/04/nestle-wasser-ausbeutung_n_1694...
https://netzfrauen.org/2017/04/12/aethiopien-nestle/


Bildquellen (verwendet am 21.März)
Nestle_CEO. https://www.youtube.com/watch?v=cVKet7xLIds
Wassermarken. https://me.me/i/wir-sind-die-wassermarke-von-nestle-erne-acquapanna-aqua...

Dokumentationen zum Thema Wasser findet ihr hier unter http://ethify.org/filmtipps

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