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Herr Detlef Gagg ist Leiter der zentralen Personalentwicklung. Nach der ersten telefonischen Anfrage nach einem Termin, zeigte sich der bisher noch uns unbekannte Leiter doch interessiert. Dies war ein gutes Zeichen dafür, dass man mit diesem Thema in den obersten Führungskreisen auf offene Ohren stößt. Die Werte der ZF AG sind auch auf der Homepage www.zf.com zu finden. (Konzern --> Werte).
Das Thema Corporate Social Responsibiity (CSR) wird zu 100% in die Unternehmensstrategie eingebunden. Vor allem das obere Management ist dazu aufgerufen die Werte einzuhalten und zu vermitteln. Aber auch die gesamte Belegschaft wird hier in der Verantwortung gesehen.
Verantwortung für Mitarbeiter wird mit einem sehr großen Fokus auf den Erhalt der Stammbelegschaft gesehen. In der Krise wurden vor allem die flexiblen Zeitsysteme als Erfolgsfaktor gesehen, dass bisher die ZF AG ohne Betriebsbedingt Kündigung ausgekommen ist. Die dadurch geschaffenen Werte durch den Erhalt der Stammbelegschaft sind dabei, der Erhalt des langjährig aufgebauten impliziten Wissens der Mitarbeiter, ein starkes Gemeinschaftsgefühl untereinander und eine hohe Identifizierung mit dem Unternehmen.
Bezüglich Umweltschutz sieht sich das Unternehmen vor allem Verantwortlich in ihren Produkten. Bei der Entwicklung wird viel Geld investiert um neue Produkte zu entwickeln, mit denen ein Mehrwert für den Kunden geschaffen werden soll. Dabei steht vor allem auch die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs im Mittelpunkt der Anstrengungen, neben der ständigen Steigerung des Komforts.
Die Übernahme sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung ist bei ZF Teil der Unternehmenskultur. Eine nachhaltige Verknüpfung zentraler Aspekte der Wirtschaftlichkeit mit denen des Umweltschutzes zählen ebenso dazu wie die tatkräftige Unterstützung von Hilfsprojekten rund um den Globus. Dabei ziehen Unternehmensleitung und Mitarbeiter an einem Strang. So unterstützt der gemeinnützige Verein „ZF hilft“ mit Spendengeldern der Mitarbeiter und des Unternehmens regelmäßig Hilfsprojekte weltweit. Das Gesamtspendenvolumen beträgt inzwischen nahezu 2,5 Mio. Euro. Davon haben ZF-Mitarbeiter 1,4 Mio. Euro aufgebracht. Neben der Einzahlung von Bar beträgen konnten sie dafür auch die Möglichkeit nutzen, Gleitzeitstunden von ihren Arbeitszeitkonten in Spenden umwandeln zu lassen. Weitere 1,1 Mio. Euro wurden vom Unternehmen direkt beigesteuert. Ferner können hier auch noch die Projekte wie die „Wissenswerkstatt“ für Jugendliche aus der Region Friedrichshafen oder den internationalen Klavierwettbewerb „ZF-Musikpreis“ genannt werden, die ebenfalls finanziell von der ZF AG unterstützt werden. Außerdem fördert die „ZF-Kunststiftung“ gemeinnützige Zwecke aus Kunst und Kultur. Des Weiteren ist die ZF AG Hauptsponsor der VFB Volleyball Mannschaft.
Als einen der wichtigsten ethischen Werte sieht Herr Gagg vor allem die Ehrlichkeit als eine entscheidende Basis für die Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Darauf kann in allen folgenden Handlungen aufgebaut werden. Auch das Verständnis für das Ganze sieht Herr Gagg als einer der entscheidensten Erfolgsfaktoren in einem Unternehmen. Nur wenn der Mitarbeiter Entscheidungen versteht und im Zusammenhang bewerten kann, können Entscheidungen erfolgreich sein.
Herr Gagg´s persönliche Meinung ist: „...die Fahrzeuge im Verkehr müssen Ressourcen- schonender werden. Unsere Generation hat sehr verschwenderisch gelebt. Dies wird zukünftig sicher nicht mehr der Fall sein. Das Leben muss Ressourcen schonender werden. Nachhaltiger. Es ist unwahrscheinlich, dass das Auto in Zukunft noch weiterhin als das Statussymbol gesehen wird wie heute. Hier muss ein umdenken stattfinden und darüber nachgedacht werden, ob es wirklich nötig ist mit einem SUV zur täglichen Arbeitsstätte zu fahren.“
Das Interview hat sehr viele interessante Informationen zum Thema CSR in der ZF AG gebracht. Auch vieles was uns selbst davor nicht bekannt war. Hier ist evtl. ein Mangel an großflächigem und stetigem Informationsfluss zu erkennen. Die Werte sind oft nicht allen Mitarbeitern bekannt. Medien wie E-Learning über Compliance (Verhaltensregeln) und das Einbinden von Unternehmensleitlinien in das Qualitätsmanagement- Handbuch ist für eine möglichst großflächige Verbreitung der „policy“ der ZF AG wohl noch nicht ganz ausreichend.
Daniel Schneider Florian Assfalg