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Unser Währungssystem - Ein Auslaufmodell?
Seit Jahrzehnten beschäftigt sich der Us-Amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Thomas H.Greco mit dem Geldsystem, welches bei uns vorherrschend ist. Er belegt mithilfe von Statistiken, mit welchen Nachteilen unser derzeitiges System behaftet ist. Das System bleibt nämlich nur instand, sofern ein ständiges Wirtschaftswachstum und darüber hinaus nur eine geringe Inflation vorhanden ist. Mithilfe der Zinsenpolitik versuchen die Zentralbanken dies auch zu erreichen, jedoch wird das Vertrauen der Märkte durch die immer wieder auftretenden Schuldenkrisen auf eine harte Probe gestellt. Die Gesamtverschuldung eines Staates darf laut Maastricht-Kriterien nicht über 60% des BIP übersteigen. Sowohl Griechenland, Irland als auch Italien und die USA haben diesen Wert jedoch bereits weit überschritten. Laut Greco ist das Geldsystem, welches derzeit Verwendung findet, veraltet. Der logische Schluss für den Wirtschaftswissenschaftler wäre es, ein Buchungssystem, welches unabhängig von Währungen, die zentral verwaltet werden, funktioniert.
Als Vorbild dient hierbei das Schweizer WIR System. Dieses System verwaltet mehr als 70.000 Konten, die für den lokalen Handel bestimmt sind und in der Währung CHW abgerechnet werden. Da die Guthaben nicht verzinst werden, besteht die Motivation, schneller wieder zu investieren. Ein Handel gegen Schweizer Franken ist ungesetzlich, da somit das System nicht mehr funktionieren würde. Die Umsätze des WIR Systems werden nach geltenden Regeln besteuert.
Doch nicht nur in der Schweiz, sondern auf der ganzen Welt bildeten sich seit dem Jahre 1980 verschiedene Tauschkreise. Ziel dieser Kreise ist es, die lokale Wertschöpfung zu bekräftigen. Derartige Tauschkreise funktionieren ohne Zins, haben entweder einen Mitgliedsbeitrag, eine Benützungsgebühr oder entwerten das verwendete Tauschmittel um einen geringen Prozentsatz pro Jahr. Das Ziel: Lokales Wirtschaften soll wieder ernst genommen werden. Da alle Leistungen exakt aufgezeichnet werden, werden weder Gesetze missachtet, noch würde der Schwarzmarkt gefördert werden. In Österreich gibt es bereits 245 lokale Einkaufswährungen und etwa 50 Tauschkreise.
Eine der wohl am weitest verbreitetsten Peer-to-Peer Währung ist der sogenannte Bitcoin, welcher im Jahre 2009 gegründet wurde. Bitcoins ist eine kryptografische Währung und kann auf zwei verschiedene Arten erworben werden. Die erste Möglichkeit ist es, an einer entsprechenden Börse direkt Bitcoins zu kaufen. Beispiele für derartige Börsen sind mtgox, btc-e oder firstmedia. Die zweite Möglichkeit, Bitcions zu erwerben ist das sogenannte ,,mining“. Dabei stellt der Käufer Rechenleistung, welche zum Lösen von kryptographischen Aufgaben verwendet werden, zur Verfügung. Die Verwendung von Bitcoins bietet einige Vorteile. Da es unmöglich ist, Bitcoins zu fälschen, ist es ein sichereres Zahlungsmittel als herkömmliche Zahlungsmittel. Kreditkartenbetrug und andere falsche Abbuchungen sind dadurch nicht mehr möglich. Mittels Backups, sicherer Verschlüsselung und digitaler Signaturen ist Diebstahl der Bitcions beinahe ausgeschlossen. Dennoch gibt es auch einige Nachteile, welche Bitcoins mit sich bringen. Börsen gewährleisten keine Haftung, einige Bitcion Wallets, also die Möglickeit mittels eines Accounts Bitcoins zu speichern, senden und empfangen, wurden bereits gestohlen, Anonymität kann für Kriminalität verwendet werden und mittels leistungsfähiger Hardware kann das mining effizienter gestaltet werden. Dabei stellt sich die Frage, ob es noch andere, faire Möglichkeiten gäbe, Bitcoins zu minen, anstatt Rechenleistung zur Verfügung zu stellen. Ein weiteres Problem, welches zu bedenken gilt ist, dass die Anzahl der erworbenen Bitcoiuns unbegrenzt ist. Bitcoins können also gesammelt, angehäuft werden. Um diesem Problem gerecht zu werden, könnten Investoren verpflichtet werden, aber einer gewissen Menge in gemeinnützige Projekte zu investieren. Inwiefern sich die Peer-to- Peer Währung weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten.
Profit vs. Soziale Fürsorge und Nachhaltigkeit
Effizienz und Profit ist nicht mehr das Um und Auf, was für erfolgreiche Unternehmen entscheidend ist. Vielmehr werden moralische Werte von den Menschen zunehmend geschätzt und beachtet und müssen durch die Konzerne sogar glaubhaft verdeutlich werden, dass das jeweilige Unternehmen zum nachhaltigen Nutzen für die Bevölkerung beiträgt. Die Konsequenzen sich der sozialen Verantwortung nicht anzunehmen würde sonst gravierende Folgen mit sich bringen. Die speziell entwickelten 10 Grundsätze „Global Compact“ stellen damit einen gewissen Rahmen bereit. Die Einhaltung ist freiwillig, weshalb es auch genügend Unternehmen gibt die den Grundsätzen nicht entsprechen und verstoßen. Einen Rauswurf gibt es nicht wirklich. Als Lösung für alle bemühten Unternehmen gibt es eine freiwillige jährliche Berichterstattung, wo die Lösung von Unternehmensproblemen quasi an die Bevölkerung nach außen kommuniziert wird.
Das Engagement von vielen Unternehmen reicht jedoch prinzipiell nur soweit, was für sie auch „wirtschaftlich interessant“ ist. Viele täuschen daher eine scheinbare „Social Responsibility“ schlichtweg vor. Umso schlimmer, wenn durch Unfälle oder ähnliches die nicht übernommene Verantwortung noch klarer aufgedeckt wird. Kritik dafür erntet vor allem die Ölindustrie. Grund war die Katastrophe mit „Deepwater Horizon“ im Jahr 2010. Der folgende Vertrauensverlust hat tiefe Spuren hinterlassen, die kaum wieder gut zu machen sind. Weitere heftige Kritik gilt auch der Lebensmittelindustrie, vorwiegend den Diskountern wegen ihres erfundenen „grünen“ und „weißen“ Anstrichs durch den Verkauf und Vertrieb von nachhaltig hergestellten Bioprodukten. Änderungen werden durch den Aufkleber nicht durchgeführt, lediglich deren Erscheinungsbild und Image nach außen aufpoliert.
Grundsätzlich kann soziale Verantwortung eine Verbesserung der Lebensqualität für die Menschheit bringen. Dies passiert jedoch nur unter der Voraussetzung, dass diese auch im jeweiligen Unternehmen verankert sein muss und aktiv gelebt werden muss. Leider gibt es und wird es weiterhin auch Tatsache bleiben, dass viele Unternehmen nie diese Verantwortung übernehmen werden können. Ob sich eine klarere Regelung und Offenlegung der sozialen Verantwortung durchsetzt bleibt abzuwarten.
Gabriel K.
(vgl. Alton Roland, Internet 2015)
Alton, Roland: Ethify yourself. Stand: 2015 (in: http://ethify.org/content/money) (Zugriff:16. April 2015)
Alton, Roland: Ethify yourself. Stand: 2015 (in: http://ethify.org/content/business) (Zugriff:18. April 2015)
1 Kommentar
10 reasons for a monetary
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10 reasons for a monetary reform:
http://www.positivemoney.org/2013/07/10-good-reasons-for-monetary-reform/