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Mathias Binswanger wird zum Symposium "Reduktionen" im Herbst 2010 nach Dornbirn kommen. Er beschreibt Gründe für den Wachstumszwang in seinem Buch "Die Tretmühlen des Glücks".
Demnach befinden wir uns in einer
- Status-Tretmühle: Wir wollen durch Besitz unseren Status zeigen und uns abheben vom Mittelmass. Daher verlangt der Markt stets nach Innovationen und Statusgütern wie Elektronikgeräte und Kleidung. Um im Status nicht abzufallen, müssen wir uns stets mit neuen Statusgütern, wie zum Beispiel schönen Reisen, umgeben.
- Anspruchs-Tretmühle: Wir gewöhnen uns relativ schnell an neue Güter oder Dienstleistungen und empfinden nach kurzer Zeit den Zustand als normal. Bald muss wieder etwas neues kommen, etwas, das die alten Ansprüche wieder übersteigt.
- Multioptions-Tretmühle: Hier handelt es sich um das Gefühl, dass wir durch die grössere Auswahl an Produkten und Dienstleistungen glücklicher sind. Mitunter wird die Wahl jedoch zur eigentlichen Beschäftigung und damit oft zur Qual.
- Zeitspar-Tretmühle: Wieviele Erfindungen haben schon versprochen, Zeit zu sparen. Tatsächlich verschieben wir Tätigkeitsfelder von vermeintlich Unangenehmen hin zu geistig Anspruchsvollerem oder zur Freizeit.
Der Rebound-Effekt ist die ökonomische Erklärung für steten Wachstum. Effizientere Produktion machen Mittel frei für mehr Konsum. Damit ist jedoch meist ein höherer Ressourcenverbrauch verbunden, sofern wir die freigewordenen Mittel nicht für umsichtige Tätigkeiten einsetzen.