Grafikdesign nachhaltig

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Nachhaltiges Design ist die ausgewogene Verwendung natürlicher, sozialer und ökonomisch verträglicher Ressourcen. Ziel eines solchen Designs ist es das Wohlergehen des Planeten und der zukünftigen Generation zu erhalten. Es gibt verschiedene Definitionen von „nachhaltig“ und „Nachhaltigkeit“. In einer Ausgabe 2006 definiert WAHRIG / Deutsches Wörterbuch „Nachhaltigkeit“ auf drei Weisen:

Nach | halt | tig | keit

1. nachhaltige Beschaffenheit, Dauerhaftigkeit
2. Prinzip der Bewirtschaftung u. forstlichen Nutzung von Wäldern, das einer Bewahrung des Waldbestandes sichert
3. umwelt- u. sozialverträgliches Handeln, das die Bewahrung der Natur u. die Bedürfnisse kommender Generationen berücksichtigt

Viele Designer benutzen die Begriffe „Umweltverträgliches Design“, „Eco-Design“ und „grünes Design“ für nachhaltiges Grafikdesign. Dies ist zwar nicht ganz falsch, jedoch ist zu beachten, dass bei diesen Begriffen die Umweltverträglichkeit im Vordergrund steht. Nachhaltiges Grafikdesign berücksichtigt im engeren Sinn auch soziale und ökonomische Implikationen, durch verschiedene Materialien, Gestaltungsmerkmalen und Herstellungsprozessen. Ein nachhaltiges Grafikdesign ermöglicht nicht nur die Erfüllung idealistischer Motive, sondern auch die Teilhabe an einen beständigen wachsenden Markt. Jedoch nehmen laut Derek Smith, Berater für umweltgerechte Papierverarbeitung, viele Organisationen eine umweltgerechte Unternehmensphilosophie für sich in Anspruch, diese wird in der Praxis häufig nicht umgesetzt.

Es ist nicht möglich die beiden Aspekte sozial und ökonomisch verantwortungsbewusstem Design zu trennen. Allerdings spezialisieren sich manche Unternehmen auf sozial ambitionierte und Non-Profit-Projekte. Die wandelnden Wertvorstellungen und die kreative Leidenschaft bilden eine wirkungsvolle Kombination. Immer mehr Grafikdesigner stellen fest, dass sie wirtschaftlich existieren können ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Wie es begann
1962 erschien das Buch „Silent Spring“ von Rachel Carsons, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Einfluss der Menschen auf die Umwelt beschäftigte. Im Bereich Design waren Buckminster Fuller und Victor Papanek die Vorreiter die sich kritisch mit dem sozialen und ökonomischen Kontext auseinandersetzten. Fuller war der Meinung, dass man auch mit weniger mehr nachhaltigen Nutzen schaffen könnte und beobachtete den verschwenderischen Umgang mit den Rohstoffen kritisch.
Victor Papanek hingegen war gelernter Industriedesigner und wollte Designer dazu ermutigen in allen Bereichen ihrer Tätigkeit verantwortungs- und umweltbewusst mit den Ressourcen umzugehen. Nach Papaneks Ansichten ist der Designer nicht nur ein rein visueller Gestalter, sondern jemand der verantwortungsbewusst eine komplexe Problemstellung zu lösen hat.

Erfolgsrezept für nachhaltiges Grafikdesign
Am Beginn sollte man klären ob der Designentwurf des Projektes sinnvoll ist und alle Ideen mit dem Team und dem Auftraggeber besprechen. Dabei ist es wichtig, dass der Grafikdesigner auf den neusten Stand ist im Bereich der Entwicklung nachhaltiger Techniken. In der engeren Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und anderen Firmen sollten die fünf Prinzipien der Nachhaltigkeit beachtet werden:

  • Respektiere und fördere das Allgemeinwohl.
  • Verbessere die Lebensqualität.
  • Setze dich für den Erhalt der Artenvielfalt unseres Planeten ein.
  • Minimiere den Einsatz nicht erneuerbarer Rohstoffe.
  • Passe deine persönliche Handlungsweise an die Belastbarkeit unseres Planeten an.

Und alle diese Prinzipien zieht in der Praxis dann auch eine Entscheidung mit sich.
Laut Eric Benson ist der Designer sowohl Macher als auch Verbraucher und hat dadurch gute Chancen Neuerungen zu bewirken.

Immer mehr Verbraucher achten bei der Kaufentscheidung auf das Markenimage, darum versuchen viele Unternehmen besonders mit sozialem und ökologischen Engagement ihr Erscheinungsbild auf zu polieren. Um dem so genannten „Greenwashing“ entgegen zu wirken, sollte man von Unternehmen die uns nicht die offene Ehrlichkeit demonstrieren, abstand halten. Gründe für nachhaltiges Handeln sind häufig die Arbeitsbedingungen der Menschen die, die Produkte produzieren und teilweise auch die Sorge um die Zukunft ihrer Kinder in einer zerstörten Umwelt.

In der Zukunft werden Unternehmen mehr Zivilcourage und Verantwortung zeigen müssen. Denn in der heutigen Zeit ist Nachhaltigkeit ein dauerhafter Trend und Firmen, die den Trend ignorieren verpassen den Anschluss. Um nachhaltig Handeln zu können sind Überlegungen im Bereich Rohstoffverwertung, Fertigungsprozess und im Umgang mit den Abfällen notwendig. Bei vielen Unternehmen reicht es schon aus den Herkunftsort der Rohstoffmaterialien offen zu legen oder über Recyclingmöglichkeiten zu informieren. Man braucht eine klare Vorstellung was man zum Ausdruck bringen will und welche Botschaft an den Adressanten übermittelt werden soll. Sowie welche Möglichkeiten der Adressant hat auf die Botschaft zu reagieren. Als Unternehmer sollte man den Mut haben, die Dinge auf das Wesentliche zu reduzieren und mit den Ressourcen verantwortungsbewusst umgehen.

 

 

GRAFIKDESIGN NACHHALTIG
Ein Handbuch über Materialien und Herstellungsverfahren für Grafikdesigner und deren Kunden
von Aaris Sherin

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