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Im siebten Kapitel „Genug Wachstum“ beschäftigt sich J. Naish mit der Frage ob und wie wir dem Drang nach ständigem Wachstum entkommen können. Zu Beginn bezieht er sich dabei auf die Ausführungen von John Maynard Keynes, der während der Weltwirtschaftskriese in den 30er Jahren das Wirtschaftswachstum als Lösung des „ökonomischen Problems“ sah. Sobald die begrenzten Ressourcen der Welt gerecht verteilt und die die Grundbedürfnisse der Menschen befriedigt seien, könnten sie endlich frei sein. Leider hat er jedoch übersehen, dass dieses Verhalten nicht der Natur des Menschen entspricht und so wurde die neu gewonnene Freiheit für die Jagd nach immer mehr Besitztümern, Berühmtheit, Glück und sonstigen Überfluss wieder geopfert. Doch wie können wir diesen Kreis durchbrechen? J. Naish ist der Meinung, dass uns der Sozialneid dabei helfen könnte das Genughaben ebenso synchron zu praktizieren, wie beispielsweise das Gähnen, da ein neuer Lifestyle ebenso ansteckend wirkt. Er führt weiter aus, dass unser Gehirn auf Anpassung eingestellt ist und jeder von uns nach Menschen sucht, die uns gleich gesinnt sind – der menschliche Herdentrieb. Wir konkurrieren demnach miteinander um einen guten Eindruck zu hinterlassen und unseren Status in der Gemeinschaft zu verbessern, denn ein geringer sozialer Status nagt an unserer Seele.
Aufgrund dieses menschlichen Verhaltens ist der Autor der Meinung, dass die menschlichen Zwänge sowie ihre Statussymbole lediglich umgekehrt werden müssten, damit eine Veränderung des Genughabens bewirkt werden kann. Und dieser Wandel könnte durchaus funktionieren, denn Werte wie Zeit, Ausgeglichenheit, Energie und Autonomie und ähnliches werden bereits immer seltener und kostbarer. Wenn wir also damit aufhören können immer neuen Besitztümern nach zu laufen und uns mit dem Gedanken genug zu haben entspannt zurücklehnen können, dann könnte eine Art neuer Lifestyle entstehen, der uns unter anderem sorgsamer mit den Ressourcen unserer Welt umgehen lässt.
Den Spruch das Zeit Geld ist, den kennt wohl jeder von uns. Doch wer hat sich schon einmal vor Augen geführt das Geld Zeit ist?
Wenn wir einmal versuchen Dinge wie Freundschaft oder Gesundheit mit Geldbeträgen zu bewerten und diesen Betrag dann dem gegenüber stellen, was wir in einer Stunde verdienen können, dann wird uns wahrscheinlich schnell klar, wie wir unsere kostbare Zeit nutzen sollten um uns später nicht darüber klar werden zu müssen, dass wir aus Zeitmangel auf die wohl teuersten und kostbarsten Dinge verzichtet haben.