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"Der fundamentale Antrieb, der die kapitalistische Maschine in Bewegung setzt und hält, kommt von den neuen Konsumgütern, den neuen Produktions- und Transportmethoden, den neuen Märkten, den neuen Formen der industriellen Organisation, welche die kapitalistische Unternehmung schafft" (Schumpeter, 1942: 137)_1
Das Innovationen die Wirtschaft antreiben ist ja bekannt, aber wie definieren Unternehmen heutzutage Innovation? Verfolgt man den Innovationsprozess "schöpferischer" Organisationen, kann schnell die Ansicht entstehen, dass nur mit Patenten herumhantiert wird. Eine Innovation wird heute nur noch als wirtschaftlich relevant empfunden, wenn ein Schutz dafür durchgesetzt werden konnte. Derjenige, der seine Patentanmeldung schlauer definiert, ist der "Sieger". Doch was genau wurde denn patentiert? Oft handelt es sich um Detailänderungen oder kleinen Anpassungen am eigenen oder entwendeten "Stand der Technik". Kann das als wahre Innovation gesehen werden, obwohl davon ausgegangen werden kann das die Detailänderung nur für eine bessere Verkaufsargumentation verwendet wird. Verbauen wir uns nicht gewisse zukünftige Entwicklungen, wenn wir Patente schützen die so ausgelegt sind, das in dem definierten, patentierten Rahmen keine neuen Innovationen mehr entstehen dürfen?
Schumpeter schrieb in seinem Buch "Capitalism, Socialism and Democracy" von einem "ewigen Sturm der schöpferischen Zerstörung". Auch ist er der Meinung, dass die vermeintliche Innovation benutzt wird um für entscheidende, schmerzhafte Zerstörungen mehr Akzeptanz zu erzeugen. "Dieser Prozeß der "schöpferischen Zerstörung" ist das für den Kapitalismus wesentliche Faktum. Darin besteht der Kapitalismus und darin muß auch jedes kapitalistische Gebilde leben."_2
Der Respekt vor dem geistigen Eigentum eines anderen nimmt mehr und mehr ab. Es zählt nur noch das Wachstum und der Profit. Wir sollten jedoch darauf achten, dass das Innovationsdenken im Sinne von "kreativen Neuentwicklungen" nicht verloren geht. Das heißt, nicht nur nachsehen "wie macht es denn unsere Konkurrenz", sondern selbst erschaffene, neue Ideen verwirklichen.
Quellen
1_vgl. Willke (2006): Kapitalismus. S. 115.
2_vgl. Weber (2001): Innovation und "schöpferische Zerstörung" (J.A. Schumpeter). Fragen zu einem Leitbegriff moderner ökonomischer Strategien.