Eine Woche lang ausschließlich regionale und saisonale Lebensmittel kaufen und dabei auf das Auto verzichten.
Durch die Globalisierung der Märkte stehen uns ganzjährlich verschiedenste Obst- und Gemüsesorten zur Verfügung. Auf Grund des Imports von Lebensmitteln hat ein Großteil der Bevölkerung schon lange den Überblick darüber verloren, was aus der Region kommt und was überhaupt wann wächst. Doch woher kommen eigentlich die Erdbeeren in der Weihnachtszeit? Und vor allem: wie kommen sie zu uns?
Ich lebe seit ein paar Jahren vegetarisch und für mein ethisches Experiment habe ich den Entschluss gefasst, nicht länger nur auf Fleisch zu verzichten sondern auf alle tierischen Produkte und Produkte mit tierischen Inhaltsstoffen.
Neben Schlüsselbund und Smartphone gibt es wahrscheinlich noch genau ein Objekt, dass Menschen der westlichen Gesellschaft ständig mit sich herumführen: die Geldtasche. In allen Farben und Formen erhältlich besitzt heute scheinbar jeder über sein eigenes Modell und doch scheint es den meisten egal zu sein, wo sie ihr Bares verstauen – wird der Geldbeutel auf Grund des raschen Verschleißes doch sowieso regelmäßig ersetzt. Diese kurze Lebenserwartung ist auf den Einsatz minderwertiger Materialien – meist Kunstleder – zurückzuführen.
Vorausgesetzt man hat sich dazu entschlossen nachhaltiger bzw. umweltbewusster zu leben, ist es meiner Meinung nach keine große Herausforderung mehr, da Fairtrade- und Bio-Produkte aus der Umgebung in jedem Regal eines größeren Lebensmittelladens zu finden sind.
Das Fairtrade-Logo ist heutzutage schon so effizient, dass die Menschen kein zusätzliches Denken oder Handeln benötigen, um so einen Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten.
Einige Tage lang habe ich mich selbst beobachtet um festzustellen, ob es Bereiche in meinem täglichen Leben gibt, die ich ethisch nachhaltiger gestalten könnte und bin daraufhin auf eine Eigenschaft meinerseits gestoßen, die den Großteil meiner Freizeit bestimmt:
„Wir lügen uns an, wenn wir ins Regal schauen und sagen: Das kaufe ich nicht, dass kommt aus Dänemark - das ist absolut nachrangig im Vergleich zur Frage, ob man mit dem Auto einkaufen gefahren ist. Es ist auch völlig wurst, woher die Erdbeeren kommen, wenn ich sie beim Einkaufen vergessen habe und deswegen extra noch einmal mit dem Auto in den Supermarkt fahre. Der Sündenfall ist die Extra-Fahrt.“ - Wolfgang Pekny im Interview mit „derStandard“