Gespeichert von human am
Ein Blumenstrauß dient als Zeichen der Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Gratulation zu besonderen Meilensteinen im Leben seiner Mitmenschen. Eine eigentlich schöne Geste - jedoch mit umweltschädlichen Folgen.
thebloomingproject will den konventionellen Blumenmarkt aufmischen und regionale sowie biologisch angebaute Schnittblumen anbieten. Die drei Gründerinnen Katharina, Hannah und Hanna studieren Green Marketing und wollen mit ihrem Projekt eine Alternative schaffen und „Nachhaltigkeit gemeinsam aufblühen lassen“.
Warum?
Sie beschreiben die Problematik basierend auf Recherchen und Studien folgendermaßen: Zum einen werden Schnittblumen großteils in Südafrika und -amerika produziert, fördern dort ungerechte Arbeitsverhältnisse, Wassermangel durch die Produktion und werden dann den weiten Weg in unsere Geschäfte geliefert. Auch in zwar näher gelegenen aber aufwendig beheizten Treibhäusern in den Niederlanden, ist die starke Belastung der Umwelt nicht zu leugnen. Konventionelle Schnittblumen hinterlassen auf ihrem Weg durch chemische Behandlungen, weite Transportwege, große Müllmengen, fossil beheizte Gewächshäuser, enormen Wasserverbrauch einen dementsprechend großen ökologischen Fußabdruck. Doch auch die Arbeitsbedingungen sind alles andere als fair. Die Arbeiter:innen auf den Plantagen sind unterbezahlt und werden ohne Schutzkleidung schädlichen Chemikalien ausgesetzt. Viele Frauen, welche den größten Prozentsatz der Angestellten ausmachen, werden dadurch unfruchtbar - während wir uns an diesen Rosen unwissend erfreuen.
Durch den regionalen Anbau und Verkauf der Schnittblumen wollen thebloomingproject Emissionen sparen. Auf Chemikalien wie Pestizide und chemische Düngemittel werden komplett verzichtet um auch ein Stück weit gegen den Verlust von Biodiversität zu arbeiten und Bienen etc. wieder zurück zur natürlichen Bestäubung auf heimische Felder zu bringen. Teil des Geschäftsmodells von thebloomingproject sind außerdem Kooperationen mit Landwirt:innen, Imker:innen und Florist:innen um die regionale Wertschöpfung zu fördern.
„Wir denken in Kooperationen anstatt in Konkurrenz, denn nur gemeinsam können wir unsere schöne Erde bewahren und die Klimakrise in den Griff bekommen."
Das bloomingproject will neben nachhaltigem Anbau auch mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein für diese oft unbekannten Probleme im Bereich Schnittblumen schaffen. Kommunikationskanäle wie z.B. social media Plattformen sollen durch Fakten, Zahlen und Daten Bewusstsein für die Probleme, deren Auswirkungen und Gegenmaßnahmen schaffen. Auch nach dem Verwelken der Sträuße bieten die Studentinnen Tipps und Bastelanleitungen, um die Blumen beispielsweise trocknen und anschließend weiterverarbeiten zu können.
Blumensträuße sind also nicht nur eine Geste und schöne Dekoration, sondern eben auch ein Beitrag zu einer umweltschädlichen Lebensweise. Doch wir müssen nicht komplett darauf verzichten, wie uns thebloomingproject zeigt. Wichtig ist zu hinterfragen, woher die Blumen die wir kaufen kommen und regionale Alternativen unterstützen.
Am nächsten Valentins-, Jahres- oder Geburtstag empfiehlt sich also Liebe zur Umwelt zu beweisen und damit ein Stück weit zu einer nachhaltigeren Lebensweise beizutragen.
Quellen: direkt bei thebloomingproject erhalten Fotos: thebloomingproject, Julia Oberhauser
Verfasst von: Theresa Scheiber