Ethisches Dilemma- was ist das eigentlich?

Um sich mit Ethischen Dilemmata und dessen Lösungen zu beschäftigen, ist es zunächst wichtig, die Definition, Typisierung und Ausflüchte von Dilemmata zu kennen, sowie gleichzeitig ein gemeinsames Verständnis von Ethik zu erarbeiten, da nicht jeder Mensch unter diesem Begriff das gleiche versteht.

Ein Ethisches Dilemma ist eine ethisch-moralische Entscheidungssituation, wobei sich mehrere Handlungen gleichzeitig darbieten, sich aber dennoch gegenseitig ausschließen. 

Laut Jennigs kann das Ethische Dilemma wie folgt in 4 Typen eingeteilt werden:

1)    “Taking Things that do not belong to you“ ( beispielsweise das Privat Kopieren beim Arbeitgeber)

2)    “Saying things you know are not true“ ( Verschweigen von Krankheiten bei Versicherungsabschluss)

3)    “Giving or Allowing False Impressions”

4)    “Buying Influence or Engaging in Conflict of Interest”

Um ethischen Dilemmata begegnen zu können, ist es hilfreich zu wissen, dass es keine richtigen oder falschen Antworten gibt. Manche Leuten neigen dazu, den Begriff Ethisches Dilemma zu vermeiden, in dem sie den Begriff umbenennen, die Situation damit rechtfertigen, dass dies “gängige Praxis sei“ und “wenn wir dies nicht tun, wird es ein anderer machen“. Weitere Ausflüchte können sein, wie etwa “das haben wir immer schon so praktiziert“, “unser Handeln verletzt niemand, wir bewegen uns in einer Grauzone“.

Bei Treffen einer Entscheidung kann es hilfreich sein, dem Peter Drucker`s Maxime „ Make decisions that do not harm others“ zu folgen, alternativ das Warren Buffet’s Front Page of the Newspaper Test oder The Wall Street Model anzuwenden, um sich der Tragweite der möglichen Entscheidung bewusst zu werden und um eine Situationsanalyse zu betreiben.

Beispiel für ein ethisches Dilemma ist der Fall der Entführung von Jakob Metzler, die in der Öffentlichkeit für Furore gesorgt hat, da der in diesem Fall ermittelnde Polizeikommissar dem Entführer nach erfolglosen Verhören, Folter angedroht hat, in der Hoffnung, ein Menschenleben zu retten. Dem Kommissar war bei der Entscheidung sicherlich bewusst, dass sein Handeln nicht ethisch-moralisch und rechtsstaatskonform war und er mit juristischen Konsequenzen für sein Handeln rechnen musste. Sobald der Kommissar die Strategie in die Praxis umsetzte, gab es für ihn kein Zurück mehr, wobei es belanglos war, dass sein Bemühen vergebens war, denn der Entführte war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr am Leben.

Abschließend ist zu sagen, dass es einerseits keine universelle Lösung von Ethischen Dilemmata gibt, denn diese sind kontextabhängig, beziehungsweise sehr subjektiv.  Andererseits muss jeder, der sich in einer solchen Situation befindet, für sich das Für und Wider abwägen, vorausschauend denken, Konsequenzen ziehen und Verantwortung für sein Handeln übernehmen.

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