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Hier eine kurze Zusammenfassung vom Kapitel 3 des Buches von John Naish. Das Kapitel heißt "Genug Sachen"
Der Mensch braucht ständig neue Gegenstände ( = Statussymbole) wenn wir sie dann besitzen, dann kommt die Ernüchterung. Der Reiz ist verlorengegangen, die Sache konnte uns auch kein besseres Leben schenken.
Die Jagd und nicht die Beute ist entscheidend --> bei der Jagd wird Dopamin freigesetzt - wir geraten in einen Art Kaufrausch, in dem wir wahllos Produkte kaufen, die uns danach nicht mehr gefallen.
"Dann brauche ich eben ein neues Speedboot, wenn mir der Ferrari nicht das gibt, was ich mir vorgestellt habe --> "hedonistische Anpassung" Wenn wir einen Schrank voller Schuhe haben, verliert jedes weitere Paar seinen Reiz - Im Gegensatz zum ersten Paar Schuhe für einen Menschen in der 3. Welt.
Was sind die Gründe dafür:
• Sammeln war früher schon der Überlebensinstinkt. z.B. in jungsteinzeitlichen Höhlen wurden tausende Faustkeile gefunden - sie wurden gehortet!
• wir erwarten uns soziale Zugehörigkeit durch neue und moderne Dinge. Das geht oft von Promis und Vorbildern aus, die uns suggerieren, dass wir X besitzen müssen --> wir kaufen gegen die Angst, nicht gut genug zu sein.
Durch diese "Gier" nach Sachen entstehen neue Branchen:
• Vermieten v. Lagerräumen, weil sich in jedem Haus soviel unnützes Zeug ansammelt, dass es dort keinen Platz mehr hat.
• "Entrümpeln Sie Ihr Leben" - Ratgeber
• Fernsehsendungen / Selbsthilfegruppen
• kleine Geschäfte auf Müllhalden, die fast neue Sachen wiederverkaufen, die die Menschen wegwerfen "Die Qualität des Mülles nimmt zu"
• Freecycle (Tauschplattform)
Checkliste: Kaufen Sie XY erst, nachdem Sie sich diese Fragen gestellt haben:
1.Brauche ich es wirklich? oder will ich es nur haben?
2.Gefällt mir dieses Ding oder nur die Strategie, mit der dafür geworben wird?
3. Will ich es haben, damit ich fitter, klüger, entspannter oder einfach cooler werde? Und wenn ja: Kann dieses Ding wirklich so ein Wunder vollbringen?
4. Gibt es vielleicht einen anderen Weg, wie ich mein Ziel erreichen kann, ohne noch mehr Plunder anzuhäufen?
5. Wie viele Überstunden muss ich machen, um mir dieses Teil leisten zu können? Was könnte ich sonst mit meiner Zeit anfangen, das mich sehr befriedigen würde?
6. Besitze ich etwas, das ich durch diesen Gegenstand ersetzen möchte?
7. Bin ich wirklich bereit, diesen Gegenstand abzustauben, zu reinigen, für seine Reparatur zu bezahlen oder ihn anderweitig zu pflegen?
8. Falls ich durch den Kauf einen Gegenstand ersetze, den ich bereits habe, was stimmt dann mit dem alten nicht?
9. Falls ich dieses Ding wirklich brauche, gibt es dann irgendeine Möglichkeit, es auf einer Geschenke-Site im Internet zu finden oder es von einem Freund Nachbarn oder Verwandten zu leihen?
Tipps des Autors, wie Sie aus der Konsumfalle entkommen können:
• Machen Sie Dinge selbst
• Kümmern sie sich gut um Dinge --> Sie halten dadurch länger
• Nehmen Sie keinen Kredit auf und kaufen Sie nicht mit Karte (die Kaufentscheidung geht länger)
• Fallen sie nicht auf Werbung für Marken herein
• Meiden Sie Sonderangebote --> Spillover Effekt - dafür kaufe ich x auch noch...
• Schenken Sie selbstgemachtes, Spenden...
1 Comment
Danke für den Auszug! Sehr
Submitted by mathy on
Danke für den Auszug! Sehr nett.
ich möchte ihn nur etwas reflektieren:
- Ich kenn das thema auch unter "hedonistisches Hamsterrad" - um den gleichen Dopamin-Spiegel aufrecht zuerhalten benötigt frau immer mehr davon (gilt z.b. auch für einkommen)
- Das Gegenstände/Waren nur als Statussymbole aufgesfasst werden reduziert das ganze etwas zu stark: Gegenstände haben auch andere zwecke (auch wenn es nur darum geht nun mit 300 PS von einem zum anderen Ende zu kommen)
- Die entscheidende Frage ist für mich: Wie ist es erklärbar, dass Menschen immer mehr wollen? Ich nehme durchaus an, dass Gegenstände die Identität definieren können (statussymbol), aber ich nehme an es gibt noch andere Gründe
- Ein kleines Gedankenspiel: Damit der Profit zunimmt (Kapitlaistisches Grundprinzip) muss mehr produziert bzw. verkauft werden (Angebot steigt an), um mehr verkaufen zu können muss jedoch auch die nachfrage ansteigen, entweder dadurch dass mehr menschen etwas wollen oder menschen mehr wollen ... die perfekte Lebensorientierung nach dem Kapitalismus wäre also der Mensch der nur glaub glücklich werden zu können wenn er mehr kauft (=Konsumgesellschaft)
Nur ein paar gedanken
Yrelion