Hans-Werner Sinn über Basar-Ökonomie und Regulierungen in Deutschland.

Hans-Werner Sinn, geboren 1948 in Westfalen, Deutschland. Er ist deutscher Ökonom und Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung. Er spricht sich für angebotsseitig orientierte Wirtschaftspolitik und für die Deregulierung der Arbeitsmärkte aus.1 Neben zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen wird der Ökonom jedoch auch aufgrund seiner Ansichten zum Thema Umweltschutz kritisiert.2 2009 bekam er den Negativpreis Dinosaurier des Jahres, wegen seiner dubiosen Einstellung zu Klimaschutzinstrumenten (Gutheißung der Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken etc.).3

 

Der Markt ist auf dem sozialen Auge blind“

Mit dieser These möchte Hans-Werner Sinn beschreiben, dass die Marktwirtschaft effizient, aber nicht immer gerecht ist. Deshalb spricht sich der Finanzwissenschaftler für eine Umverteilung des Staates aus, jedoch nur in gewissem Umfang und nicht bis zur „Gleichmacherei“. Er kritisiert die, seiner Meinung nach laschen Regulierungen des Staates. Die derzeitigen Moralregeln sind, wie er sagt, zu schwach, sodass stärkere gesetzliche Regeln benötigt werden. Das somit die freien Marktregeln ausgebhebelt bzw. behindert werden können, weißt der Ökonom von der Hand. 4

 

Basar-Ökonomie; Deutschland: Exportweltmeister oder Schlusslicht“

Mit seinem Buch (mit dem gleichen Titel), kritisiert Sinn die fortschreitende Verlagerung industrieller Arbeitsplätze in Niedriglohnländern und die anschließende Endmontage in Deutschland. So werden die Produkte größtenteils im Ausland produziert aber als „Made in Germany“ verkauft. Zudem werden Menschen und Kapital aus arbeitsintensiven Sektoren in die Exportbranche getrieben wo der Wettbewerbsdruck der ausländischen Niedriglohnanbieter noch am erträglichsten ist. Für die Exportstatistik ist dies zwar positiv, betont der Finanzwissenschaftler, aber es wirkt sich auch negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Arbeitslosenzahlen aus.5

Sinn argumentiert, dass Deutschland nur dann fähig sein wird Handelsgewinne aus der Globalisierung zu ziehen, wenn die Arbeitsmärkte flexibel gestaltet werden. Um eine soziale Verwerfung zu verhindern, verlangt Sinn eine Reform des Sozialstaates vom Konkurrenten zum Partner der Wirtschaft. Aufgrund dessen spricht sich Sinn für Lohnzuschüsse und aktivierende Sozialhilfe und Frührente mit korrekten Abschlägen und Möglichkeit zur Weiterbildung aus.6

 

Der pathologische Exportboom“

Diese These ist sehr eng mit der vorrangegangenen Basar-Ökonomie verpflechtet. Sinn möchte auch hier zeigen, dass sich Deutschland überspezialisiert und sich somit die Wertschöpfung im Export schneller erhöht als die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung. 7

2Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Werner_Sinn, (Zugriff am 17.03.2010).

5Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Basar%C3%B6konomie, (Zugriff am 17.03.2010).

7Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Basar%C3%B6konomie, (Zugriff am 17.03.2010).

 

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