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Eine Woche lang ausschließlich regionale und saisonale Lebensmittel kaufen und dabei auf das Auto verzichten.
Durch die Globalisierung der Märkte stehen uns ganzjährlich verschiedenste Obst- und Gemüsesorten zur Verfügung. Auf Grund des Imports von Lebensmitteln hat ein Großteil der Bevölkerung schon lange den Überblick darüber verloren, was aus der Region kommt und was überhaupt wann wächst. Doch woher kommen eigentlich die Erdbeeren in der Weihnachtszeit? Und vor allem: wie kommen sie zu uns?
Nachdem ich mir diese Frage gestellt habe, musste ich mir selber eingestehen, dass ich mir bislang wenig Gedanke über die Herkunft meiner Nahrungsmittel gemacht habe. Also begann ich mit Recherchearbeiten zu diesem Thema und fand schnell heraus, dass regional erzeugte Lebensmittel weniger Energie kosten und Treibhausgasemissionen verursachen, da Transporte vermieden werden können. Vor allem der Transport per Flugzeug ist extrem schädlich und der Energieverbrauch ist bis zu 520 mal höher, als jener von regionalen Produkten.1 Allerdings fand ich zusätzlich heraus, dass regionale Versorgung zwar die Transportkilometer reduzieren, dies jedoch für ein durchschnittliches Lebensmittel nur einen verhältnismäßig geringen Anteil am gesamten Footprint der Lebensmittel ausmacht. Die Fahrt mit dem eigenen Auto zum Supermarkt und wieder nach Hause ist in der Regel sogar klimawirksamer als der gesamte vorherige Importaufwand. Das bedeutete für mich im Klartext, dass wenn ich mit meiner Aktion wirklich etwas verbessern will, nicht nur auf regionale Produkte umsteigen muss, sondern beim Erwerb auch auf mein Auto verzichten muss. Und dies wollte ich auch mindestens eine Woche lang strikt durchziehen.
Am Anfang meines Projektes musste ich mich erstmals in die Thematik einlesen. Welche Produkte sind wann saisonal und welche Herkunftsländer sollten dringend vermieden werden. Schnell kristallisierte sich heraus, dass ich meine CO2 Bilanz vor allem bei Früchten verbessern kann. Alles was leicht verderblich ist und im Winter nicht bei uns wachsen kann wird in der Regel importiert. Somit verzichtete ich auf jegliche exotische Früchte und reduzierte meinen Obstverzerr erstmals auf regional angebaut und geerntete Äpfel.
Anhand eines Saisonkalenders konnte ich ablesen, welche Gemüsesorten im Winter üblich sind. Meine anfängliche Angst, das Sortiment könnte nicht allzu groß sein bewahrheitete sich zum Glück nicht. Auch im Winter werden mehr Sorten geerntet, als man zunächst annehmen würde. Hinzu kommen die vielen Gemüsesorten, die problemlos den Winter über gelagert werden können. Zum einen gehören dazu Lauch, Vogerlsalat, Kartoffel und Kohl. Im Grunde alles Gemüsesorten, welche ich gerne zu mir nehme, allerdings musste ich erstmals nach geeigneten und abwechslungsreichen Rezepten suchen.
Auch der Griff zu Fleischprodukten aus der Region kann einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Die kürzeren Transportwege verringern sowohl die Klimabelastung, als auch den Stress für die Tiere. Dies bedeutet in der Folge weniger Tierleid und eine bessere Qualität des Fleisches. Grundsätzlich esse ich sehr wenig Fleischprodukte und könnte ohne weiteres auch darauf verzichten. Allerdings wollte ich mich auch auf diesem Gebiet informieren, um eventuell Leuten bewusster machen zu können, dass zu viel Fleischkonsum nicht nur den Tieren, sondern auch unserer Umwelt schadet. Während der Projektwoche habe ich gänzlich auf Fleisch verzichtet.
Der Verzicht auf mein Auto beim Nahrungsmitteleinkauf war anfänglich zugegebenermaßen eine größere Umstellung als der Umstieg auf regional und saisonale Produkte. Da der nächstgelegene Supermarkt auch über einen Kilometer entfernt liegt, musste ich mich erstmals an die neue Situation gewöhnen und mir zuvor genau überlegen, was ich einkaufen will und auch transportieren kann. Allgemein habe ich selber gemerkt, dass ich jedoch viel bewusster eingekauft habe. Ich habe während des Zeitraums des Projektes weder auf etwas Wichtiges verzichten müssen, noch habe ich irgendwas vermisst. Unabhängig von der Wirkung bei der Reduktion des Footprints ist lokal bewusster Konsum auch auf mehreren anderen Ebenen sinnvoll. Lebensmittelproduktion und -verarbeitung in der Region sichert Arbeitsplätze und fördert die Wirtschaftskraft ländlicher Regionen. Der Verzicht auf mein Auto hat mich zusätzlich dazu veranlasst, meine Einkäufe im Supermarkt im Dorf zu erledigen, was ich normalerweise nicht mache, da das Angebot dort sehr überschaubar ist. Die Tatsache, dass ich dennoch alle gewünschten Lebensmittel erhalten habe und sich in dieser Hinsicht keine Benachteiligung ergab, machte mir nur noch deutlicher, dass regionale Betriebe auf jeden Fall mehr unterstützt werden sollten.
1 http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/0/D58A32E6A3826437C1257727004728C8?OpenDocument
2 Comments
.. ich hab zu dem Thema die
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.. ich hab zu dem Thema die Webseite http://regional-kaufen.blogspot.com
gefunden - vielleicht auch für andere interessant ...
R. Karner
Bin zufrieden seit ich
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Bin zufrieden seit ich www.speiselokal.org auch im Ort habe nutze ich diese Versorgung noch mehr, auch mit dem Rad.