Submitted by ngaf on
Durch den Konsum von verschiedensten Fleischprodukten stellt sich der Mensch an die Spitze der Nahrungskette und ordnet sich somit andere Lebewesen unter und degradiert diese zum seelenlosen Nahrungsmittel. Das Team SuMoCa hat sich Gedanken zu diesem Zustand gemacht und sich in weiterer Folge zu einem Adbuster entschlossen, der auf diesen Missstand aufmerksam macht. Ein Teil des Teams stand netterweise zur Verfügung und beantwortete der Redaktion einige Fragen über die Entstehung und die erhoffte Wirkung dieser Anti-Werbung.
Als Bewegtgründe gibt das Teammitglied an, dass sie sich zunächst mit unterschiedlichen Werbungen, welche ihnen in den vergangen Tagen und Wochen untergekommen waren, auseinandersetzten und nach ethisch nicht korrekten oder fragwürdigen Kampagnen suchten. Zunächst wurde eine Gegenwerbung zur katholischen Kirche geplant, schlussendlich entschieden sie sich jedoch für die «Fleisch bringt‘s»-Kampagne der Agrarmarketing Austria GmbH. Grundsätzlicher Gedanke dieser ist es die Menschen zum vermehrten Fleischkonsum zu bewegen, was dem Team als nicht vertretbar erschien.
Eine radikale Negativkampagne war für das Team grundsätzlich nicht vorstellbar, weshalb sie sich dazu entschieden die Kampagne aus Sicht der Tiere neu zu erzählen. Das grundsätzliche Sujet wurde durch ein grundsätzlich nicht unglücklich wirkendes Schwein, dessen Augen aber verblutet sind, ersetzt. Somit wird der Claim «Ich sehe das genauso.» auf ironische Art und Weise neu interpretiert und dem Adbuster wird damit die radikale Ernstheit genommen, wodurch ein allzu ernster Diskurs vermieden werden kann.
Eine Untersuchung der Statistik Austria vom Sommer 2010 hat ergeben, dass der Gesamtfleischkonsum in Österreich ein rapides Wachstum verzeichnete (derzeit ca. 100 kg pro Kopf), wodurch die Aufmerksammachung von SuMoCa zusätzliche Legitimation erfährt.
Auch eine Ausweitung der Kampagne auf den Audio- und/oder TV-Bereich wäre für das Team durchaus vorstellbar, vorrangig soll jedoch der bereits erstellte Adbuster von «gleichgesinnten» Usern (uU auch in leicht abgeänderter Art und Weise) verbreitet werden, um somit den gemeinsamen Diskurs anzuregen.
Nicht zu schockieren, sondern viel mehr die Selbstverständlichkeit in Frage zu stellen ist das Ziel dieser Antiwerbung, sodass in weiterer Folge immer die Frage im Hinterkopf bleibt, ob es nur Fleisch wirklich bringt.
Link zum Artikel über Fleischkonsum: http://oesterreich.orf.at/stories/466280/