„Theobroma“ – die Speise der Götter oder Arbeit der Sklaven?

CC-by-sa ethify.org & dilemma
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Verbraucher haben die Wahl: Faire Schokolade - oder Billigschokolade aus Kinderarbeit

Schokohase, Schokoweihnachtsmann, Schokoherz ... egal zu welcher Jahreszeit, egal zu welchem Anlass, Schokolade ist der Inbegriff uneingeschränkten Genusses. Die Lust auf Schokolade ist weiterhin ungebrochen. Eine Statistik auf der Website www.statista.com zeigt den geschätzten Pro-Kopf-Konsum von Schokolade weltweit in ausgewählten Ländern im Jahr 2011. Die Schweiz ist mit 10,55 Kilo pro Kopf der Spitzenreiter. Österreich liegt mit geschätzten 7,05 Kilo pro Kopf auf dem 9. Platz. Klar, ist dass bei einem billigen Preis, der Verbrauch steigt. Aber weiß ich überhaupt, wo und vor allem wie mein Lieblingsdessert hergestellt wird?

Gut und billig muss es sein. Käufer greifen gerne in die Supermarktregale der billigen Produkte, denn wofür viel Geld ausgeben, wenn ich es auch billig bekomme? Dabei wird meist vergessen, dass zum Beispiel der Schokoladen-Rohstoff Kakao unverändert großteils unter menschenwidrige Arbeitsbedingungen und durch Ausnutzung von Kinderarbeit angebaut wird. Faire Bioschokolade, garantiert ohne Kinderarbeit, ist ein Angebot, das leider bislang wenige annehmen.

Mehr als 70% der Weltkakaoproduktion stammt aus Afrika. 4,3 Mio. Tonnen Kakao wurden 2010/11 geerntet. Mehr als 10 Millionen Menschen leben in Staaten Westafrikas (Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Nigeria) vom Kakaoanbau. Die kleinbäuerlichen Familien besitzen selbst nicht mehr wie fünf Hektar Land. Der Zugang zu technischer Beratung, Betriebsmitteln und Finanzdienstleistungen ist durch eine schlechte Infrastruktur bzw. mangelnde Organisation aufwändig und teuer. Da für Schulbildung der Kinder meist kein Geld bleibt bzw. erwachsene Arbeitskräfte zu teuer sind, muss die junge Generation auf den Kakaofeldern mitarbeiten. Der Kontakt mit hochgiftigen Pestiziden und Düngemittel ist nur ein Teil der gefährlichen Arbeitsbedingungen, denen sie dort ausgesetzt sind. Zudem kommt hinzu, dass heutzutage immer noch Kinder aus Ländern wie Burkina Faso oder Mali in die Anbauländer verkauft werden und als Kindersklaven unter verheerenden und ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaofarmen arbeiten müssen.

Die große Frage ist: Was kann ich dagegen tun? Der Verbraucher hat es in der Hand, er kann dazu beitragen, dass die Arbeitsbedingungen dauerhaft verändert werden. Fairtrade (ähnliche Unternehmen sind Zotter, LIDL Fairglobe, REWE, Ritter-Sport) steht für angemessene Bezahlung, keine Sklaverei, keine illegale Kinderarbeit und keine gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen. Gegenwärtig, ist der ausschließliche Kauf von Schokolade mit dem Fairtrade-Siegel bzw. UTZ-Siegel, die einzige verlässliche Möglichkeit, die Existenz der Kakaobauern nachhaltig zu sichern. Daher ein Appell an die Verbraucher: „Verändern Sie die Welt durch faires Naschen!“

 

Ich habe mich für dieses Thema entschieden, weil es mich persönlich betrifft und jeden, der Schokolade konsumiert. Meiner Meinung nach sollte Schokolade wieder zu etwas besonderem werden und nicht täglich im Billigsupermarkt gekauft werden. Eine Lösung wäre, dass man seinen Konsum verringert und zum Beispiel nur alle zwei Wochen eine Tafel Schokolade kauft, aber dafür mehr Geld in eine faire Schokolade investiert und zusätzlich etwas Gutes gut!

Text von Patricia Köhle

 

Quellen:
http://www.fairtrade.at/
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/20040/umfrage/jaehrlicher-...

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