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"Digitale Demenz: Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen" von Manfred Spitzer
"Alle Schüler mit Notebooks auszustatten und die Computerspiel-Pädagogik zu fördern", so wendet sich Spitzer wehement gegen Initiativen von Politik und Industrie, in seinem Buch "Digitale Demenz". Durch wissenschftliche Studien soll festgestellt worden sein, dass soziale Online-Netzwerke mit virtuellen Freundschaften locken, doch in Wirklichkeit das Sozialverhalten beeinträchtigen und Depressionen fördern.
Den größten Wissenszuwachs sei zu verzeichnen, wenn es sich um eine Mischung aus Face-to-face-Kommunikation und multimedialen Anteilen handelt, auch die Wirkungsstudien zum lernen mit Computerspielen zeigt im Durchschnitt positive Effekte, so Appel und Schreiner.
Manfred Spitzer, Psychiater und Medienkritiker aus Ulm, bringt die Klage "wir klicken uns das Gehirn weg" und dokumentiert auf 350 Seiten in seinem das 2012 im Droemer Verlag erschienen ist, dass Computer dumm, dick, süchtig, einsam, gewalttätig und lauter andere gefährliche Dinge machen sollen. Ein Samelsurium seiner beliebtesten Merksätze wie: "Lesen lernt man nur durch Lesen", "Multitastking funktioniert nicht", "Echte Freunde sind besser" oder auch "Googeln ist nicht denken".
Damit stößt Spitzer nicht nur bei Wissenschaftlern und Fachwissenden auf rege Skepsis und Wiederrufen, auch beim einen oder anderen Leser stockt man doch nach einigen Seiten selbst, hält inne und fragt sich: "Was zum Teufel lese ich hier?!". Seinen Lesern begegnet er wie Patienten und unterschlägt, dass sich die Schmerzen erst aus seiner Diagnose ergeben: "Es sind ja nicht die dummen Kinder, die in seine Sprechstunde kommen, sondern die Eltern, die deren geistige Verfassung krank macht".
(Kevin Zimmermann)