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Das Leben hat mehr Funktionen als Social Media
Was für eine Rolle spielen soziale Medien in unserem Leben wirklich? Warum verbringen wir heutzutage so viel Zeit damit, uns möglichst perfekt auf Facebook, Twitter & Co. zu präsentieren? Ist dieser Wandel bedenklich oder sind die Medien ständig einem Wandel unterzogen?
Soziale Medien spielen heutzutage eine immer größere Rolle. Wir kommunizieren mehr denn je. Doch die Frage bleibt, ob auch die Qualität der Kommunikation sich gesteigert hat. Die Netzwerke werden zur Präsentationsplattform der Persönlichkeit und zur Gewinnung von Aufmerksamkeit genutzt. Profilbilder sind oft fern von der Realität. Wie schon in den 50iger Jahren rückt ein aufgesetztes Lächeln und perfektes Aussehen in den Vordergrund. Neue Medien kommen auf, manche bleiben, andere verschwinden wieder.
Dazu wird Marshall McLuhan auf individual.utoronto.ca folgendermaßen zitiert: “The medium is the message. This is merely to say that the personal and social consequences of any medium - that is, of any extension of ourselves - result from the new scale that is introduced into our affairs by each extension of ourselves, or by any new technology.” Er betont dabei, dass es immer schon neue Medien gab, man jedoch stets beachten soll, was diese neuen Medien mit sich bringen bevor deren Einfluss allgegenwärtig wird. "Control over change would seem to consist in moving not with it but ahead of it. Anticipation gives the power to deflect and control force."1
In den 50iger Jahren wurden viele Grundsteine für die deutsche Medienlandschaft der nachkommenden Jahrzehnte gelegt. Gerade Filme boten die Möglichkeit, aus dem Alltag zu entfliehen. Zudem existierte ein erhöhtes Informationsbedürfnis in der Bevölkerung der unmittelbaren Nachkriegszeit. Heutzutage ist es mit den Medien nicht anders.
Für viele ist das Internet die wichtigste Informationsquelle, da sie einem schnellstmöglich gezielte Informationen von der ganzen Welt liefert. Durch den unglaublichen Überfluss an Informationen wurde Relevanz irrelevant.2
Im letzten Drogenbericht der Bundesregierung Deutschland ist der Onlinesucht erstmalig ein eigenes Kapitel gewidmet. Zusammengehörigkeit, Befriedigung der Neugierde sowie die Selbstdarstellung sind für viele Benutzer und Benutzerinnen wichtig und können zu Suchtverhalten führen. Für Millionen von Menschen gehört die Nutzung von Facebook, Twitter oder Xing also zum Alltag. Fast vier von fünf Internetnutzern in Deutschland (78 Prozent) sind in mindestens einem sozialen Online-Netzwerk angemeldet, zwei Drittel nutzen diese auch. Bei den 14- bis 29-Jährigen Internetnutzern sind sogar 90 Prozent Mitglied in einem oder mehreren sozialen Netzwerken.3
Weltweit hat Facebook 800 Millionen User, Die Hälfte der weltweiten User loggt sich täglich auf Facebook ein, am Tag werden etwa 4 Milliarden Inhalte gepostet und 1,75 Milliarden Bilder pro Woche hochgeladen. Der durchschnittliche Facebook-User hat 130 Freunde und kreiert 90 Einträge im Monat.4
Social Media kann ein schöner Zeitvertreib sein, solange man sich bewusst ist, wie damit umzugehen. Unser Projekt soll mittels witzigen Illustrationen und Typografie die heutige Social Media Sucht und deren Sprache parodieren und gleichzeitig Parallelen zu den 50ern ziehen. Dabei haben wir uns für zwei Formate entschieden: Plakat und Postkarte. Vor allem die Postkarten sollen erneut verdeutlichen, dass es genauso gut möglich ist, analog zu kommunizieren, wenn nicht sogar ein wenig charmanter.
Die Arbeiten sind in der Lehrveranstaltung Medienwirkung & Social Media an der FH Vorarlberg InterMedia entstanden.
Ein Projekt von Caroline Eiter, Khuslen Tsend-Ayush, Linda Latzelsberger, Nora Huber
Zeichnungen: Khuslen Tsend-Ayush
Literatur
1 http://individual.utoronto.ca/markfederman/article_mediumisthemessage.htm
2 http://gedankenstrich.org/2013/11/medien-in-den-1950er-jahren-teil-i/
3 http://www.bitkom.org/de/markt_statistik/63995.aspx
4http://www.klonblog.com/2012/01/03/infografik-jeder-facebook-user-hat-durchschnittlich-130-freunde/