Die Engländer müssen sehr glückliche Menschen sein...

Wie der vorherige Blogger habe auch ich mein Glück mit dem Happy Planet Index versucht und bin etwas überrascht, dass ich nicht so glücklich bin, wie ich eigentlich dachte und die Engländer im Vergleich dazu sehr glücklich sind... Auch dass meine persönliche Freiheit und meine sozialen Beziehungen aufgrund weniger (teilweise einer einzigen) Fragen so genau analysiert werden können, wage ich in Frage zu stellen.

Ich denke, dass die Durchführung eines solchen Fragebogens durchaus seine Daseinsberechtigung hat, allerdings muss er anders aufgebaut werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Wenn ich z.B. die Frage beantworten muss, ob ich im Vergleich zu einem ähnlichen Haushalt viel, wenig oder eine ähnliche Menge Müll produziere, drängt sich die Frage auf, ob sich jemand je bewusst angesehen hat, wie viel Müll der Nachbar wegwirft bzw. wie eigentlich die Autoren diese Kategorisierung quantifizieren. Für die Frage nach der Autobenutzung wurde auch nicht beachtet, dass manche Leute Auto fahren müssen, besonders in ländlichen Gegenden mit wenig öffentlichem Verkehr. Die Transparenz der Auswertung ist meiner Meinung nach also nicht unbedingt gegeben.

Grundsätzlich wirft der Fragebogen natürlich einige Fragen auf, die ökologisch von Bedeutung sind und auch die Tips in der Auswertung sind größtenteils durchaus logisch und brauchbar. Daraus nehme ich jene für mich mit, die für mich durchführbar sind, um anderen Menschen vielleicht ein besseres Leben zu ermöglichen. Ob der immer wieder durchscheinende erhobene Zeigefinger der Autoren jedoch eine gravierende Lebensumstellung bei den ausfüllenden Personen hervorrufen wird, wage ich jedoch zu bezweifeln.