HPI – Ein Anreiz sich die eigene Lebensweise etwas genauer vor Augen zu führen?

Wow! Mein persönlicher Happy Planet Index (http://survey.happyplanetindex.org) hat mich doch sehr überrascht. Erfreulich zwar, dass meine Lebenserwartung so deutlich über dem Durchschnitt liegt, jedoch macht es mich ebenso betroffen, welchen Einfluss meine Lebensumstände auf unsere Umwelt nehmen.

Ich möchte es nicht unbedingt auf die Umstände schieben, die unsere heutige Gesellschaft so mit sich bringt, das Ergebnis jedoch etwas relativieren: Einen erfüllenden Job „vor der Haustür“ zu finden ist in Zeiten der Nachwirkungen der Wirtschaftskrise keine einfache Angelegenheit. Der tägliche Arbeitsweg erfordert bei mir, wie sicher auch bei vielen anderen, die Verwendung des Autos, Einkäufe lassen sich somit auf dem Heimweg erledigen und führen dabei nicht unbedingt zu einer Mehrverwendung meines Fahrzeugs. Die zeitliche Enge erlaubt es mir zudem nicht immer, den Weg an die FH mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad zu bestreiten. Flugreisen im geschäftlichen Kontakt mit anderen Unternehmen sehe ich zwar grundsätzlich als vermeidbar an, da die heutige Telekommunikationstechnologie eine Infrastruktur zur Verfügung stellen, die eine „Realität“ des persönlichen Gesprächs schafft, doch ist die physische Präsenz nicht in jeder Situationen durch solchen Medieneinsatz zu ersetzen.

Auch das Studium erfordert eine technische Infrastruktur, ohne die eine effiziente Teilnahme am Studienbetrieb nicht möglich wäre, die beispielhafte Nennung des Popcorn-Maker finde ich überzogen und unpassend, unsere „effizienten“ Systeme erfordern eine Grundausstattung an technischen Hilfsmitteln, um überhaupt teilhaben zu können. Die Frage der Effizienz ist in der jüngsten Vergangenheit, auch im Kampf mit der zunehmenden Globalisierung stets weiter in den Vordergrund gerückt, ohne dabei auf die Ressourcenverschwendung oder die Nachhaltigkeit zu achten. Jedoch sehe ich diesen Trend, v.a. aufgrund seiner mangelnden Nachhaltigkeit, als vergänglich an. Und ich höre es immer wieder gerne, wenn einzelne Betriebe diese Entwicklung erkennen und, meist zu Lasten der eigenen Marge, ihren Beitrag zu leisten bereit sind oder sich sogar ganze Länder wie Holland einem Cradle-to-Cradle-System anschließen, um die Nachhaltigkeit und das Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft zu fördern.

 An dieser Stelle sei mir der Appell an die Politik erlaubt, hier die Vorbildfunktion und Vorreiterrolle einzunehmen und darauf bedacht zu sein, auch solche Überlegungen künftig stärker in den Fokus der Entscheidungen zu führen.

Persönliche Entfaltung ist mir aber ebenfalls ein wichtiges Anliegen, da dies aus meiner Sicht einen wichtigen Grundstein für ein erfülltes und sinngeprägtes Leben darstellt. Diese Sinnhaftigkeit gilt es, in Form eines verantwortungsvollen Umgangs mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen zu erreichen. Engagement braucht Verantwortungsbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein braucht Stärke und Selbstvertrauen. Die Veränderungen, die wir im Einzelnen zum Wohle unserer Umwelt und Gesellschaft erbringen, sind eben nicht nur der fast sinnfreie Tropfen auf den heißen Stein, sondern Vorbild, Ansporn für Andere und Erfüllung für die eigene Persönlichkeit.