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John Maynard Keynes wurde im Jahr 1883 als Sohn eines bekannten britischen Nationalökonomen in Cambridge/England geboren. Er besuchte die renommierte Privatschule in Eton und studierte Mathematik, Geschichte und Philosophie an der Universität Cambridge.
Bereits in den Jahren der Weltwirtschaftskrise in den 30iger Jahren, hat das vom Staat unbeeinflusste wirtschaftliche System versagt. In seinen Ansichten müsste der Staat eine aktive Rolle übernehmen. Staatliche Planung könne akzeptiert werden, ohne Kommunist, Sozialist oder Faschist zu sein.
Da eben aus der Sicht von Keynes das bestehende, vom Staat unbeeinflusste marktwirtschaftliche System versagt hat, beschäftigen sich seine Ideen intensiv mit der Frage, wie durch staatliches, gesamtwirtschaftlich orientiertes Handeln, das Versagendes Wirtschaftssystems verhindert bzw. gemildert werden kann. Eine wesentliche Rolle in seinen Theorien spielen die Nachfrage und unternehmerische Investitionen. Aufgrund des Fehlens eines Stabilisierungsmechanismus, der die starken Schwankungen der Investitionstätigkeit ausgleichen kann, schließt Keynes, dass die Aufgabe das Volumen der Investitionen zu steuern, nicht in privaten Haushalten gelassen werden kann. Keynes sieht in solchen Situationen das Eingreifen des Staates als Regulierungsfaktor als unumgänglich an. Seiner Ansicht nach müssen auch die Staatsausgaben und -einnahmen konjunkturpolitisch eingesetzt werden, um Einkommen und Beschäftigung zu steuern. Somit fordert seine Theorie eine Erweiterung des Aufgabenfeldes des Staats, um durch Nachfragesteuerung den Globalgrößen des privaten Konsums und der private Investitionen Anreize, durch Subventionen, Prämien oder Steuern, zu geben, ohne diese zu einer bestimmten Verhaltensweise zu verpflichten.
Damit stehen Keynes Ansichten im Widerspruch zu den Anschauungen der bedeutendsten Vertreter der neoliberalen Idee, wie Friedman und Hajek, derer Meinung nach die Freiheit das Hauptziel aller sozialen Einrichtungen und der Eingriff des Staates in die private Sphäre die größte Bedrohung dieser Freiheit darstellt. Freie Märkte für Güter und Ideen sind daher die entscheidende Vorbedingung für diese individuelle Freiheit. Der Spielraum der Regierung solle, ganz im Gegensatz zu den Theorien von Keynes demzufolge äußerst begrenzt sein und sich darauf beschränken die Freiheit der Bürger zu schützen. Diesen Schutz soll der Staat durch das Sorgen von Gesetz und Ordnung, die Überwachung der Einhaltung privater Verträge und durch Schaffung des Wettbewerbs auf den Märkten, gewährleisten. Zu diesen Beschränkungen der staatlichen Eingriffe, gehört nach Friedman auch ein Dezentralisierung der Staatsgewalt. Dadurch soll die Konzentration von Macht in der Hand der Politiker, welche eine Gefahr für die Freiheit darstellen könnte, verhindert werden.
Die aktuelle Krise hat gezeigt, dass der Markt alleine, ohne Regulierung nicht in der Lage ist für wirtschaftliche Stabilität zu sorgen. Die von den neoliberal Denkenden eingeforderte Freiheit wird im kapitalistischen System größtenteils von grenzenlos gewinnorientierten Unternehmen, ohne gesellschaftssoziale Konsequenzen ausgenutzt. Daher erhalten die Ideen von Keynes, bedingt durch die Subprime Krise, momentan auch wieder größere Bedeutung, die den Staat als moralische Regulierungsinstanz sehen. Der profithungrige Mensch kann bewiesenermaßen nicht regulierungslos wirtschaften. Die Frage die bleibt ist jedoch, in welchem Maße der Staat bzw. die Politik das Interesse der Allgemeinheit in den Vordergrund stellt, oder wie weit der Einfluss der Unternehmen auf die Politik und den Staat reicht?
Quellen:
http://www.keynes-gesellschaft.de/Hauptkategorien/LebenWerk/tabLebenslaufBiographien.html
http://de.wikipedia.org/wiki/John_Maynard_Keynes
http://www.keynes-gesellschaft.de/Hauptkategorien/GeneralTheory/Kernaussagen.html
Friedman, Milton (2008)’: Kapitalismus und Freiheit. 5.Auflage. München: Piper Verlag