Was ist Glück ...

 

Wir wurden im Zuge einer Vorlesung gebeten, den Happy Planet Index einmal auszuprobieren. Unter http://survey.happyplanetindex.org/index.php kann jedermann/frau seinen Happy Planet Index errechnen lassen. An Hand unterschiedlicher Kriterien wird versucht verschiedenste Seite des Lebens ans Tageslicht zu holen. Unter anderem wird auch versucht zu ergründen, wie glücklich wir sind.

Das Glücksarchiv (www.glueckarchiv.de) meint zum Thema Glück empfinden:

Das Empfinden von Glück ist sowohl ein Gefühl, als auch ein Zustand, in dem sich eine Person befindet und der sich durch ein allgemeines, oft unbewussten Wohlbefinden auszeichnet.  Entscheidend sind dabei nicht die objektiven Tatsachen, sondern das subjektive Erleben der betreffenden Person. Glücksforscher verwenden deshalb statt des Begriffes "Glück" eher den Begriff "Subjektives Wohlbefinden".

"Glück empfinden" hat also zwei mögliche Varianten:

  • "Glück empfinden" können wir während einer kurzen Zeitdauer (wir erleben einen Glücksmoment, englisch: pleasure)
Beispiele: Sex haben; etwas Gutes essen; mit Freunden zusammen sein; eine wichtige Sache erfolgreich abschließen.
  • "Glück empfinden" kann ein dauerhaftes Gefühl sein (im Glück leben, englisch: happiness).

Diese kurzen Glücksgefühle kennt wohl jeder von uns. Ein Kinderlachen, ein Regenbogen an einem Sommernachmittag, eine kurze Umarmung, ein Kuss, eine zärtliche Berührung, das Betrachten der Wolken, welche über den Himmel ziehen, ein kaltes Getränk nach körperlicher Anstrengung. Aber sind wir wirklich noch in der Lage dauerhaftes Glück zu empfinden? Glücksgefühle zu erleben, die den Tag überdauern, die mehr sind als nur ein flüchtiger Gedanke?

Wir leben in einer Zeit, in der Glück vielfach mit Geldeinheiten gleichgesetzt wird. Ein neues Auto, neues TV-Gerät, neue Schuhe, Beförderung, ...

Doch sollte Glück nicht etwas sein, das wir nicht kaufen können, das wir nicht vor uns hertragen um andere zu übertrumpfen? Sollte Glück nicht etwas sein, das aus uns heraus leuchtet, das uns strahlen lässt. Etwas vor dem wir nicht davonlaufen können, da es in uns ist und so immer da ist, wo auch wir sind.

Gleichzeitig können wir Glück aber auch nicht festhalten. Es ist ein Geschenk, das uns gegeben wird und uns möglicherweise irgendwann wieder verlässt. Und uns dann schmerzhaft erleben lässt, was wir hatten. Daher sollten wir es genießen, solange wir Glück empfinden. Es teilen, um es zu vermehren und den Tag nutzen. „Carpe diem“ wie Horaz schon im ersten Jahrhundert vor Christi feststellte.

Jetzt ist der Tag, lebe jetzt, denn du weiß weder den Tag noch die Stunde (frei nach Matthäus 25,13).

Das Empfinden von Glück lässt uns spüren, dass wir leben. Lässt uns spüren, welche Energie, welche Kraft durch unseren Körper strömt. Ein Kraft, die uns vorantreibt. Doch wollen wir vorangetrieben werden? Ist es nicht schöner da wo wir sind, wo wir alles kennen, alles vertraut ist? Wieso vorwärts gehen in Unbekanntes, Wege gehen, von denen wir nicht wissen, wohin sie uns führen? Wieso uns in Gefahr bringen, nur weil wir glücklich sein wollen? Oder glücklich bleiben wollen? Was, wenn wir plötzlich erkennen, dass uns das Glück verlassen hat und wir uns fern eines sicheren Hafens befinden, auf stürmischer See.

Irgendwann werden wir es bereuen, dieses Wagnis nicht eingegangen zu sein. Dann, wenn wir erkennen, dass wir den Tümpel, in dem wir segeln, nicht mehr ertragen und das Meer sich in unerreichbarer Ferne befindet. Dann werden uns unsere Träume zeigen, was wir versäumt habe, welche Abenteuer wir nie erleben werden und welche Schätze nie gehoben werden, zumindest nicht durch uns.

Carpe Diem!

1 Comment

Sehr netter Beitrag! Danke

Sehr netter Beitrag! Danke für den Link und sie (oder du?) haben sehr gut den Unterschied dargestellt zwischen "Vergnügen" und "Glück" - nach einigen gibt es das zweitere als Zustand gar nicht sondern ist immer zeitlich auf einen (mehr oder weniger kurzen) Moment beschränkt und der Zustand nur aus einer mehr oder weniger Aneinanderreihung von solchen Zuständen zustande kommt.  ... Was haltet ihr davon? 

Die Carpe Diem  Idee findet sich auch in manch anderen Religionen - z.B. in dem äusserst modischen Buddhismus (sei im Augenblick) - Dieser Begriff ist auch ganz nah mit dem Begriff der Entfremdung gekoppelt, der aufzeigt das ein Mensch sich selbst nicht mehr als Handelnden erlebt sondern z.B. durch Routine oder Stress alle dinge nur noch reflexartige und nicht mehr kreativ und reflektiert macht ...

Wenn du dich für Glück interessierst lade ich dich auch zu meiner Diskussion des Glücks/guten Lebens ein "Mensch Sein" hier geht es um die Fähigkeiten die eine Person hat und die für ein gutes Leben erfüllt werden müssen....

GLG

Yrelion