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Joseph Stiglitz - Damit nicht alles beim Alten bleibt

Der Ökonom und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz gilt als ein starker Kritiker der Globalisierung. Er ist aber kein Verfechter der Globalisierung, sondern er kritisiert die Art und Weise wie sie momentan statt findet und gelebt wird. Stiglitz seine Vision ist eine Globalisierung, die so organisiert ist, dass die Armut in den Entwicklungsländern verschwindet.

Verschieden Thesen von Joseph Stiglitz sind ganz interessant, die sich mit der momentanen Wirtschaftskrise beschäftigen. So nennt er die Ursache mit einer These, die einen klaren Adressaten hat:

"Die Finanzmärkte der USA haben ihre wesentliche Aufgabe, das Risikomanagement zu kontrollieren und das Kapital dorthin zu bringen, wo es gebraucht wird, verfehlt."

So sieht Stiglitz die Ursache der jetzigen Krise klar von den USA ausgehend, die sich zuerst mit dem steigenden Ölpreis zeigte und sich dann in eine Kreditkrise wandelte. Stiglitz gibt der momentanen Art wie die Globalisierung organisiert ist mit nachfolgender These die Schuld:

"Die Globalisierung hat dazu beigetragen, die Auswirkungen dieses Versagens über die ganze Welt zu verbreiten."

Industrieländer können durch ihren Reichtum die Rettung von Banken und die Stabilisierung ihrer Volkswirtschaften finanzieren und die Folgen der Krise dämpfen. Stiglitz erkennt die schwierige Situation der Entwicklungsländer mit folgender These:

"Entwicklungsländer sind nicht in der Lage ihre Banken zu retten und ihre Volkswirtschafften anzukurbeln."

Das Problem ist, dass Entwicklungsländer zum Teil schon vor der Krise hochverschuldet waren und sich Rettungspakete gar nicht leisten können. Stigliz erläutert weiter:

"Die neoliberalen Rezepte, die den Entwicklungsländern durch die Industrieländer eisern aufgedrängt wurden, haben maßgeblich zu dieser Krise beigetragen."

Als mögliche Lösungsansätze schlägt Stiglitz folgende Veränderungen im Weltwirtschaftssystem vor:

"Damit das System der Weltwirtschaft besser funktioniert, brauchen wir also institutionelle Strukturen, die mehr Länder einbeziehen, und mehr repräsentative Elemente."

Den IWF diese Funktion zu übertragen hält Stiglitz für nicht sinnvoll, da dort nur die Vertreter der Geberländer vorhanden sind.

Als einer der wichtigsten Reformen fodert Stiglitz die Schaffung einer Alternativwährung, die nicht auf dem Dollar basiert, da dieser Ursache der jetztigen Krise ist.

"Am aller wichtigsten wäre aber die Reform des Weltfinanzsystems, die auf einer globalen Reservewährung basiert."

Quelle: Gresh, Alain; Jean, Radvanyi (Hrsg.)(2009): Atlas der Globalisierung. Sehen und verstehen, was die Welt bewegt. Paris: Le Monde diplomatique

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