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EthifyCamp beim Ethikforum 2010 "intelligent reduziert"
Freitag 22. Oktober 2010 14 bis 17 Uhr 30, FH Vorarlberg, Räume W2xx und TIK
1. Vernetzungen konkret
Zivilgesellschaftliche Vernetzungen sollen konkret angedacht und geplant werden; Im Workshop wollen wir Bedingungen klären, wie die Planung und Organisation von Keimzellen einer ökosozialen Wende gestaltet werden könnte. Beispiele sind ein mögliches „Haus der Nachhaltigkeit“ in Vorarlberg, eine institutionsübergreifende Ideenwerkstatt, gemeinsame Projekte ethischen Handelns in den Themen Energie-Konsum-Mobilität:, gezielte Vernetzung bestehender Projekte. (Mit Michael Willam)
2. Weniger ist mehr!
Ein Workshop zur Spiritualität der Reduktion.
„Eine globale Wende in der Art, wie wir unser Leben und Wirtschaften denken, kann nur aus einer tiefen spirituellen Haltung heraus nachhaltig Bestand haben“(Prof. Herwig Büchele SJ, Sozialethiker) Die Spiritualität legt den Grundstein ethischen Handelns: Sich selbst zurück-nehmen, sich bremsen, ruhig werden und einen Gang zurück schalten machen fähig, sich aufrichtig auf sich selbst, auf den Nächsten und die Mitwelt einzulassen. Dies ist der Moment, wo Ethik und Nachhaltigkeit geboren werden – aus einer frei gewählten Spiritualität heraus, welche den Menschen neu verortet im Gefüge seines Lebensraumes und ihm neue Zugänge zum Thema der Verantwortung, der Fürsorge und des ethischen Handelns als solches vermittelt. (Mit Tobias Karcher SJ)
3. Ethify your life!
Unser Lebensstil wird ethisch!
Fairtrade boomt heute wie nie, CO2- und Energiesparen ist „in“, Elektroautos und spritsparende Autos sind auf dem Vormarsch: In den Bereichen Energie, Konsum und Mobilität liegen riesige Potentiale, einer gelebten Nachhaltigkeit zum Durchbruch zu verhelfen. Ein Workshop, welcher konkrete Tipps, Anregungen und Gelegenheit zum Austausch zum Thema des eigenen nachhaltigen Lebensstils bietet. Oder ist die Industrie schon dabei, die Lifestyle-Ökos als zahlungskräftiges Marktsegment zu vereinnahmen, ohne Verantwortung dazuzulernen? (Mit Peter Parwan)
4. Wie messe ich mein Glücksein?
Das BIP ist nach wie vor das Maß aller Dinge, wenn es um die Bemessungsgrundlage für den Grad an Wohlstand geht, den eine Gesellschaft erreicht hat oder erreichen will. Doch weist ein hohes Bruttoinlandsprodukt auf besonders glückliche Menschen hin? Mathias Binswanger behauptet das Gegenteil, nämlich dass wir eigentlich falsch messen. Ein Workshop über den Zusammenhang von Konsum, Lebensgestaltung, Reichtum und Glück. (Mit Mathias Binswanger)
5. Geld und Ethik
Ein Workshop zum Thema, wie heute "Werte" gerade im Bereich der Finanzwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Was hat sich im Bankenbereich wirklich verändert nach der Finanzkrise? Was unterscheidet ein Unternehmen wie die Vorarlberger Sparkasse von anderen global aktiven Geldinstituten? Welche Modelle gibt es, den Umgang mit Geld zu einem ethisch verantwortlichen Handeln werden zu lassen? (Mit Prof. Dr. James Bruton, Dozent an der Hochschule Liechtenstein und VDir. Mag. Anton Steinberger als Vertreter der Vorarlberger Sparkassen)
6. Reduktion als Chance für die Region.
Der Workshop beleuchtet die Realität der "abgehängten" Gebiete weltweit: die ländlichen, strukturschwachen Regionen, Orte der "Peripherie". Diese im Sinne der herrschenden Ökonomie als wertlos, nicht verwertbar geltenden Räume werden betrachtet im Spiegel einer Vision der Reduktion, in der aus Wesentlichem zukunftsfähige Wirtschaftsweisen entwickelt werden können. Durch Elemente wie Solidarität und Naturbezug kann der ursprüngliche Sinn des Wirtschaftens, die Absicherung individueller und kollektiver Grundbedürfnisse im Sinne eines "guten Lebens" für alle, realisiert werden. Mit Kristina Bayer (Dauer nur bis 16 Uhr).
7. Design und Reduktion
In diesem Workshop sollen die Thesen vom Vortag nochmal überprüft und diskutiert werden. TeilnehmerInnen müssen die Vorträge und Diskussion beim Designsymposium gehört haben, es geht hier um eine weitere Vertiefung und Ausarbeitung eines aktuellen Standpunktes zur Reduktion in Gestaltung und Design. (Mit: Markus Hanzer, Wien/Dornbirn)
8. Reduktion und Mobilität
Energieautark und klimaneutral unterwegs (Martin Reis, Energieinstitut)
9. Ethik, Medien und die Politik.
Zu den Grenzen des Wachstums erscheinen seit den 1970er Jahren warnende Berichte und Studien. Politik und Leute sind jedoch kaum zu einschneidenden Reduktionen bereit. Doch es gibt sie: Menschen, die einen Lebensstil der Kreisläufe, mit einem geringen Ressourcen- und Ölverbrauch, in Balance mit den Erwartungen und den vielfältigen Anforderungen an Umwelt, Gemeinschaft und in der Arbeitswelt vorleben. Wir wollen in diesem Workshop erkunden, welche Medien sich dazu eignen, weitere Bevölkerungsschichten zu animieren, achtsam zu leben und zu wirtschaften. Wir diskutieren die Vorschläge im Online Buch Ethify Yourself, werden die Methode des Ethify Journals an uns selbst testen und danach überlegen, wie diese in Gemeinden angewendet werden könnte. Nach der Pause skizzieren wir tragfähige Brücken in die Politik, die entsprechende Rahmenbedingungen schaffen muss. (Mit Roland Alton, FH Vorarlberg)
10. Wertschaften in Unternehmen: Mit Ethik gewinnen
Ethik wird in in vielen Unternehmen gelebt – auf jeden Fall in Skandinavien. Dort wird in 80 Prozent der Unternehmungen das umgesetzt, was hierzulande oft erst diskutiert oder definiert wird. Wozu brauchen wir Ethik in Unternehmen? Was ist Ethik? Was sind Unternehmen? Shareholder Value contra soziale Verantwortung. Im Workshop wollen wir gemeinsam erarbeiten, welche Rolle aktuell Unternehmen in unserer Gesellschaft haben und wie sie in der Ausübung ihrer Rolle wahrgenommen werden. Sind ihre Interessen von denen der Menschen zu unterscheiden? Ein konstitutives Grundmerkmal eines Unternehmens ist das erwerbswirtschaftliche Prinzip. Schliessen sich Gewinnmaximierung und Ethik aus und was hat das mit Unternehmenskultur, Authentizität und Anforderungen an Unternehmen aus der Gesellschaft zu tun? Lösungsorientiert wollen wir tragfähige Ansätze entwickeln, mit denen Unternehmen unter Anwendung von Ethik erfolgreicher wirtschaften. Wie können nachhaltige ‚Keimzellen’ diesen Erfolg stützen? (Mit: Oliver Bernhart, Stuttgart, Europäisches Institut für Angewandte Ethik)
11. Des Menschen Würde sei der Maßstab allen Handelns!
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." Wie ein Fels steht dieser Satz in den Menschenrechten, in den Verfassungen vieler Staaten und auch in der Grundrechtscharta der Europäischen Union.
Der in diesen Worten gefasste Wille bildet einen starken Grundstein für eine gesunde Entfaltung des Einzelnen in der Gemeinschaft und eines Volkes im Bund der Völker, in der großen Familie: Menschheit.
Allein, wie kommt dieser Fels auf den Weg? Wie kann sich die Menschenwürde in meinem Leben, im Hier und Jetzt, als aktive und heilsame Kraft erweisen? Wenn - als Quintessenz intelligenter Reduktion - die Menschenwürde tatsächlich der Maßstab meines/unseren Handelns ist/sein soll, was gilt es dann wahrzunehmen, zu beachten, zu würdigen? Was gilt es konsequenterweise dann auch in Angriff zu nehmen und zu kultivieren?
Ablauf: Einführung; Austausch; anhand 2,3 aktueller Themenbeispiele, eigene Zugänge erörtern und zielführende Umsetzungsschritte erarbeiten. Ganz im Sinne des Goethe Zitates: "Es ist nicht genug, es zu wissen, es ist nicht genug, es zu wollen - man muss es auch tun!"
(Mit Ernst Schwald, Bodensee Akademie - freie Lern- und Arbeitsgemeinschaft für kulturell nachhaltige Entwicklung)
12. Freier Frieden als intelligente Reduktion?
Welchen Stellenwert hat "Frieden" für die gesunde Entwicklung der Individualität und der sozialen Gemeinschaften - von der Familie bis hin zur großen Gemeinschaft der Völker? Welche Verantwortung trägt der einzelne Mensch, trägt die Gesellschaft? Was kann ICH denn wirklich tun? Worauf müssten wir verzichten, dass eine friedliche Entwicklung und die Erhaltung des Friedens Wirklichkeit wird?
(Mit Christel Erbes, Psychotherapeutin CH u. Elsaß)
13. Reduktion in der Musik (Werkstattgespräch TO ROCOCO ROT im TIK)
Mit wenigen Materialien gehen wir den Fragen nach: Was heißt Reduktion in der Kunst/Musik ? Ist das auch die Leere/das Wenige oder eben auch die Komplexität/die Fülle. Brauche ich Reduktion um einen sehr hohe/dichte formale Erscheinung zu geben? Bei einem Vortrag von Gregor Schneider fiel mal der Satz: "Irgendwann habe ich verstanden, daß eine Steigerung der Intensität nur durch die Reduktion der Mittel zu erreichen ist". Dies wird der Ex-Kreidler - Bassist Stefan Schneider in den Zusammenhang zu eigenen oder weiteren anderen Arbeiten stellen, etwa von Thomas Hirschhorn oder zu Musik von Ornette Coleman. (Mit Stefan Schneider, Mitbegründer TO ROCOCO ROT, Konzert dann ab 20 Uhr im TIK)
14. Verortung des NICHTS
Stille, Leere, Schweigen – in der heutigen Mediengesellschaft gewinnt die Pause, die Lücke, die Auslassung an Bedeutung. Verortung des NICHTS im Alltag, in Kunst, Kommunikation und Gestaltung. Extended Version des Vortrages vom Vortag beim Designsysmposium mit Diskussion (mit Alexander Rufenach)
Ablauf
14 Uhr: Vorstellung des EthifyCamp (10 Minuten) und der Themen durch jede_n Moderator_in (je 2 Minuten)
Anmeldung: von den Workshoplisten wird ein Zettel abgerissen, maximal 20 Personen pro Workshop, Anmeldezettel können noch bis 14 Uhr 30 getauscht werden, mindestens jedoch 7 Personen, sonst findet der Workshop nicht statt.
Um 14 Uhr 30 Start mit einem Impuls von Moderator_in und zwei bis drei Leitfragen (10 bis 15 Minuten)
Vorstellungsrunde: Name + 3 Stichworte
Diskussion
15 Uhr 30 Pause, danach ist ein Wechsel zu einem anderen Workshop möglich. Wir empfehlen jedoch, vertiefend am Thema dran zu bleiben.
16 Uhr: Vertiefung des Themas
Moderator_in fasst den ersten Teil zusammen und schärft nochmals die Fragestellung.
In den letzten 20 Minuten werden die Erkenntnisse und Aktivitätsvorschläge auf einem Flipchart zusammengefasst.
17 Uhr: Plakat mit hinausnehmen und aufhängen
17 Uhr 30: Zusammenfassung der Erkenntnisse durch Thomas Matt & Verena Brunner
18 Uhr: Weiterführende Gespräche an einem (reservierten) Tisch in einem Dornbirner Gasthaus (Konsumation bezahlt jede/r selbst)
20 Uhr: Konzert im TiK (Electronic Minimal: TO ROCOCO ROT)
Die Gasthäuser und das TIK sind zu Fuß gut erreichbar, siehe Lageplan.